«Parkchaos im Klöntal» oder «Blechhaufen im Klöntal»: Das sind zwei Schlagzeilen in der Lokalzeitung, die mit wiederkehrender Regelmässigkeit die Situation im beschaulichen Klöntal schildern. Das Klöntal - oberhalb von Glarus gelegen - gehört zu den schönsten Orten des Kantons und ist ein Geheimtipp und ein Juwel für Naturliebhaber.
Ein Geheimtipp allerdings, der sich herumgesprochen hat. Und an schönen Tagen im Frühling, Sommer oder Herbst, quält sich jeweils eine Blechlawine in das Glarner Hochtal, und die Autofahrer suchen einen Parkplatz. Dieses Phänomen ist nicht neu und auch nur an wenigen Tagen des Jahres wirklich ein Problem, aber es verschärft sich, weil dieses Jahr 400 temporäre Parkplätze wegfallen.
Kanton sieht keinen Handlungsbedarf
Doch beim Kanton sieht man keinen Handlungsbedarf. Der zuständige Glarner Regierungsrat, Kaspar Becker, sagt: «Wenn das Klöntal voll ist, wird die Strasse gesperrt. Das macht die Kantonspolizei. Und bei schönem Wetter wird der ÖV verstärkt.»
Wir machen unseren Teil, und es gibt nichts zu ändern.
Das sieht der Gemeindepräsident von Glarus, Christian Marti, anders. Aber seine Hände sind gebunden. Zwar liegt das Klöntal auf dem Gebiet der Gemeinde Glarus, aber die Strasse ins Hochtal hinauf ist eine Kantonsstrasse.
Der Schutz des Klöntals verdient es, dass man über Zufahrtsbeschränkungen ernsthaft nachdenkt.
Der Weg dorthin führt also am Kanton nicht vorbei. Beim Kanton aber hat der Regierungsrat Kaspar Becker unmissverständlich klar gemacht, dass man keinen Handlungsbedarf sehe. Natürlich würden die 400 temporären Parkplätze fehlen, sagt Becker, aber dann müsse man halt die Zufahrt zum Klöntal ein paar Tage mehr schliessen.
SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 6:32; schüp