Harte Kritik der Umweltschutzorganisation an den Basler Behörden. Diese hätten in den letzten Jahren im Basler Wald Naturschutz verpasst. Anlass für diese harte Kritik ist der sogenannte Waldentwicklungsplan. Der WWF Region Basel lehnt diesen überarbeiteten Plan ab.
Bereits im alten Waldentwicklungsplan von 2003 sei nämlich festgehalten, dass zehn Prozent der Waldfläche als Waldreservat ausgeschieden werden müsse. Bis jetzt sei trotz dieser Vorgabe aber überhaupt nichts passiert. «Eine beschämende Bilanz», sagt Jost Müller, Geschäftsführer des WWF Region Basel.
Beim Amt für Wald beider Basel nimmt der Leiter Ueli Meier die Kritik der Umweltschutzorganisation entgegen: «Es ist tatsächlich so, dass wir das Ziel von zehn Prozent Waldreservaten nicht erreicht haben», gibt er unumwunden zu. Es gäb verschiedene Gründe, warum man in Sachen Waldreservate nicht vorwärts gekommen sei: komplizierte rechtliche Fragen oder auch der Wechsel des zuständigen Departements. Man sei jetzt aber wieder am Verhandeln mit Waldbesitzern, um solche Waldreservate einzurichten.
Konkret verhandle man mit den Bürgergemeinden Basel, Riehen und Bettingen. Sie besitzen im Kanton am meisten Wald. Bis in zwei Jahren wolle man denn auch mögliche Standorte präsentieren. «Jetzt schon die Zwischenergebnisse der Verhandlungen zu präsentieren, wäre den Waldbesitzern gegenüber einfach nicht fair gewesen», sagt Meier.
Jost Müller traut diesen Versprechungen nicht. «Schon vor 16 Jahren hiess es, man werde demnächst einmal Standorte präsentieren», sagt er. Er wolle deshalb weiter Druck machen und dafür sorgen, dass die Waldreservate möglichst bald realisiert werden.
SRF 1, Regionaljournal Basel, 12:03 Uhr