Die Nomination war Formsache. Die Überzeugung unter den Mitgliedern gross, den richtigen Kandidaten aufgestellt zu haben. Er sei hochkompetent, war zu hören, habe eine gewinnende Art und ein Herz, das für Winterthur schlage.
Der richtige Moment, um wieder zu politisieren
Kaspar Bopp sass von 2013 bis 2016 im Grossen Gemeinderat und war dort unter anderem Mitglied der Aufsichtskommission, bevor er sich aus beruflichen und familiären Gründen aus der Politik zurückzog. Bopp ist Vater von drei Kindern und arbeitet als Projektleiter für eine Versicherung. Jetzt, so der 40-Jährige, stimme für ihn der Moment wieder, um auf die Politbühne zurückzukehren. Es reize ihn, die Stadt Winterthur mitzugestalten, so Bopp.
Das Amt reizt mich, weil ich als Stadtrat noch mehr für die Stadt bewegen kann.
Er würde gerne dazu beitragen, dass Winterthur den guten Weg weitergehen könne, den die links-grüne Mehrheit im Stadtrat vor gut einem Jahr eingeschlagen habe.
Dass er ziemlich unbekannt ist und aktuell nicht politisiert, ist für ihn kein Nachteil. Und so sieht das auch SP-Präsident Felix Steger: «Es ist vielleicht am Anfang einfacher, wenn man im Politbetrieb drin ist. Aber wir werden ihn schnell bekannt machen.»
GLP als Konkurrentin - und auch die SVP?
Die SP wird um ihren Sitz und die rot-grüne Mehrheit im Stadtrat kämpfen müssen. Denn auch die Grünliberalen treten an. Sie schicken Annetta Steiner ins Rennen. Sie sitzt seit 2009 im Stadtparlament und ist noch bis Montag dessen Präsidentin. Steiner trat bereits bei den Stadtratswahlen 2018 an. Die 54-Jährige scheiterte damals aber deutlich.
Ebenfalls einen Anspruch angemeldet hat die SVP. Ihr Stadtrat Josef Lisibach schied bei der Erneuerungswahl 2018 überzählig aus. Die SVP entscheidet am Mittwoch, ob und mit wem sie antritt.
Die Ersatzwahl in den Stadtrat von Winterthur findet am 7. Juli statt. Sie ist nötig, weil Finanzvorsteherin Yvonne Beutler (SP) auf Anfang Oktober zurücktritt. Beutler will eine neue Herausforderung annehmen, sprich: in die Privatwirtschaft wechseln.