Der Adecco Swiss Job Market Index durchbricht alle Rekordlinien. Im ersten Quartal steigt der Index gegenüber dem Vorquartal um 10 Prozent an. Verglichen mit dem Vorjahresquartal liegt der Anstieg gar bei 21 Prozent. Der Index erreicht damit ein neues Allzeithoch.
Die Stellenangebote steigen in allen Regionen und für alle Berufe. Grund sei nicht nur das saisonale Frühlingserwachen, das jedes Jahr wiederkehre. Dafür sei der Zuwachs zu stark, schreibt die Universität Zürich, die den Index erhebt. Die Schweizer Wirtschaft scheine sich vielmehr von den Jahren der Unsicherheit erholt zu haben.
KOF: Stellen ziehen Stellen nach sich
Für das KOF, die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, sind diese Ergebnisse überraschend positiv. «Vor allem auch deshalb, weil bisher gebeutelte Wirtschaftsbranchen wie Industrie, Tourismus, Banken nun auch wieder Stellen schaffen», sagt Michael Siegentaler vom KOF. Grund ist laut dem KOF die anziehende Konjunktur im Ausland, insbesondere in Europa.
Ein weiterer Grund ortet Siegentaler bei der Zuwanderung der vergangenen zwei Jahre: «Es braucht mehr Leute im Bau, in den persönlichen Dienstleistungen, im Erziehungswesen, in den Spitälern oder auch im Detailhandel, wenn Ausländer zuwandern.»
Starke Zunahme in Zentralschweiz
Die blühende Stimmung auf dem Stellenmarkt betrifft alle Regionen. Insbesondere in der Zentralschweiz und in der Nordwestschweiz werden deutlich mehr Stellen ausgeschrieben. Für die Zunahme in der Zentralschweiz ist vor allem der zuletzt lahmende industrielle und gewerbliche Sektor verantwortlich. Aber auch das Gastgewerbe sucht in der Zentralschweiz deutlich mehr Personal.
In der Nordwestschweiz ist die Zunahme breit abgestützt. Vor allem in den Büroberufen und im sozialen Bereich suchen Arbeitgeber deutlich mehr Leute. Weniger markant, aber trotzdem positiv, ist die Entwicklung im Grossraum Zürich, in der Ostschweiz, in der Genferseeregion und im Espace Mittelland.
Alle Berufe betroffen
Dringend gesucht ist Personal in allen Berufsfeldern, am stärksten im Bereich Gastgewerbe und persönliche Dienstleistungen (+20 Prozent im Vergleich zum Vorquartal): Nach der hartnäckigen Stagnation 2013 wird nun auch in Gastgewerbebetrieben wieder mehr Personal gesucht. Ähnliches gilt für die Berufe in Büro und Verwaltung (+19 Prozent), aber auch Managementpositionen (+18 Prozent).
Ein weiteres Indiz für die breite Abstützung des Aufwärtstrends ist die Zunahme des Stellenangebots in den industriellen und baugewerblichen Berufen (+19 Prozent): hier ergänzen sich saisonale Effekte (insbesondere im Bau) mit einer konjunkturellen Erholung.
Bescheidener, aber an sich immer noch kräftig ist der Quartalszuwachs in den medizinischen und sozialen Dienstleistungen (+8 Prozent), in Technik und Informatik (+5 Prozent) sowie in Verkauf und Marketing (+4 Prozent).
In allen drei Bereichen war aber der Zuwachs in den vorangegangenen Quartalen überdurchschnittlich gross, sodass auch hier im Vergleich zum März 2013 mit einem Plus zwischen 18 und 20 Prozent markant intensiver nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesucht wird.