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Gebührentreiber Negativzinsen Sparschwein oder Bankkonto?

Das Geld auf dem Bankkonto arbeiten lassen – das war einmal. Heute gibt es weder Zinsen noch Zinseszinsen, sparen lohnt sich nicht mehr. Zudem verrechnen Banken immer höhere Gebühren. Seit der Einführung von Negativzinsen vor fünf Jahren sind die Gebühren um sieben Prozent gestiegen.

Schweizerinnen und Schweizer gehören weltweit zu den fleissigsten, wenn es ums Sparen geht. Zunehmend machen ihnen aber hohe Gebühren zu schaffen: Höhere Kontogebühren, Gebühren für Kunden ohne Online-Banking, neu eingeführte Bearbeitungsgebühren und vieles mehr.

Allein seit Dezember 2014 sind die Bankgebühren um insgesamt sieben Prozent gestiegen, das zeigen die Zahlen aus dem Landesindex der Konsumentenpreise. Konsumentenschützerin Sara Stalder hat dafür kein Verständnis. «Den Banken geht es blendend. Sie versuchen so, auf Kosten der Kleinsparer ihr Geschäft weiter auszubauen.»

Banken verteidigen die Gebühren

Jörg Gasser, Geschäftsführer der Bankiervereinigung, verteidigt die steigenden Gebühren mit den steigenden Kosten für die Regulierung und schwindenden Margen im Bankgeschäft. Und: «Der Kunde erwartet neue Dienstleistungen. Er will sie bequem, schnell und jederzeit verfügbar haben», sagt Gasser. Das habe seinen Preis.

Viele Kunden hätten die vielen Gebührenerhöhungen gar nicht bemerkt, sagt Benjamin Manz vom Vergleichsdienst Moneyland. «Sie vergleichen die Gebühren nicht, deshalb können sich die Banken das erlauben.» Zudem seien die Gebühren teilweise gut versteckt.

Wohin mit dem Geld?

Doch selbst wer sein Geld nicht auf dem Konto einer bestimmten Bank lassen will: Es gibt kaum Alternativen. Geld unter dem Kopfkissen aufzubewahren, sei keine Lösung, sagt Stalder. Kleinsparer haben deshalb zunehmend schlechte Karten.

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