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Illegale Preisabsprachen VW äussert sich – und sagt dennoch nicht viel

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Aufsichtsrat des Autoherstellers Volkswagen hat hinter verschlossenen Türen die jüngst laut gewordenen Vorwürfe besprochen.
  • Gemäss dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» soll es zwischen VW, Audi, Daimler, Porsche und BMW zu kartellähnlichen Absprachen gekommen sein.
  • Im Detail äusserte sich der Aufsichtsrat anschliessend nicht dazu.
  • Man arbeite voll mit den Behörden zusammen, hiess es. Allgemein sei zu bemerken, dass der Austausch unter den Herstellern zu technischen Fragen weltweit üblich und sinnvoll sei.

EU-Kommission informiert

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Gemäss «Süddeutscher Zeitung» soll die EU-Kommission schon seit längerem von Absprachen der Autokonzerne gewusst haben. Demnach soll Daimler bereits 2014 eine Art Selbstanzeige in Brüssel erstattet haben. Gleichzeitig habe der Konzern auch das deutsche Kartellamt informiert. Oft ermittelt Brüssel etliche Jahre lang, bis ein Ergebnis feststeht.

VW hat als Erster Stellung zu den neusten Vorwürfen gegen die deutsche Autobranche genommen. Die EU-Kommission geht derzeit dem Verdacht illegaler Absprachen zwischen VW, Audi, Daimler, Porsche und BMW nach. Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» hatte zuvor berichtet, seit den 1990er-Jahren gebe es eine Art Kartell.

Es war unter anderem der SPD-Ministerpräsident Stephan Weil von Niedersachsen, der eine ausserordentliche Aufsichtsratssitzung von VW gefordert hatte. Denn das Bundesland ist Grossaktionär bei Volkswagen und Weil war bis zur Publikation des «Spiegel»-Artikels ahnungslos gewesen.

Doch der Erkenntnisgewinn der Sitzung war gering. «Im Kern geht es immer um eine Frage: Handelt es sich noch um erlaubte und wettbewerbsneutrale Gespräche und Absprachen zwischen Automobilunternehmen, oder handelt es sich schon um unerlaubte und wettbewerbsbeeinflussende, wettbewerbseinschränkende Vereinbarungen», sagte Weil am Mittwochabend nach der Sitzung. Der Fall wird also langwierige Untersuchungen durch das Kartellamt zu Folge haben.

Sieben Prozent der Wertschöpfung in Deutschland geht direkt oder indirekt auf die Autoindustrie zurück.
Autor: Christian Rammer Ökonom

Nach dem Dieselskandal ist die deutsche Autobranche damit erneut ins Zwielicht geraten. Der Vertrauensverlust ist enorm. Aber auch die deutsche Politik muss sich vorwerfen lassen, zu lange die Augen verschlossen und ihre Kontrollaufgabe nicht richtig wahrgenommen zu haben.

Ein Grund dafür: «Sieben Prozent der Wertschöpfung in Deutschland geht direkt oder indirekt auf die Autoindustrie zurück», sagt der Ökonom Christian Rammer vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung.

Die Automobilbranche ist für unseren nördlichen Nachbarn fast so wichtig wie der Bankensektor in der Schweiz.

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