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Was die Cyber-Abwehr betrifft, ist die Schweiz hintendrein
Aus HeuteMorgen vom 27.06.2017.
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Kampf gegen Hacker-Attacken «Cyber-Sicherheit: Wir haben grossen Aufholbedarf»

Das Wichtigste in Kürze

  • Oft werden Cyber-Angriffe auf Schweizer Unternehmen nicht erkannt.
  • Forscher der ETH Zürich haben ein neues System entwickelt, das von vorneherein sicher ist. Es funktioniert unabhängig vom normalen Internet.
  • Neben dem neuen System brauchen Firmen auch ständige Updates, um unknackbar zu sein.

Er könne den Schweizer Firmen kein gutes Zeugnis ausstellen, sagt Franz Grüter. Der SVP-Nationalrat aus dem Kanton Luzern ist Internetunternehmer. Er trat am ETH-Podium als einer der Experten auf: «Die Schweiz ist, was die Cyber-Abwehr anbelangt, weit weg von einem Zustand ist, den man als gut bezeichnen könnte. Oft werden Angriffe nicht erkannt. Wir haben einen sehr grossen Aufholbedarf.»

Gewöhnliches Internet ist leicht hackbar

Das gelte für Firmen und Behörden, sagt Informatikprofessor Adrian Perrig. Er forscht an der ETH Zürich zum Thema Netzwerksicherheit: «Viele der normalen Kommunikationen gehen über das heutige Internet. Die sind praktisch ungeschützt und relativ einfach angreifbar.»

Bisher ist es etwa möglich, dass Kriminelle eine vermeintlich sichere Verbindung einer Bank zu ihren Filialen oder ihren Kunden anzapfen können. Perrig und sein Team haben deshalb ein neues System entwickelt, das das Internet sicherer machen soll.

Das neue System namens Scion baut eigene sichere Verbindungen auf und isoliert das Firmennetz vom restlichen Internet, wie ETH-Professor Perrig sagt: «Unser neues Netz haben wir von Anfang an so gebaut, damit diese Angriffe nicht mehr möglich sind.»

Gerade weil Bankverbindungen besonders heikel sind, sind auch verschiedene Banken wie die Nationalbank und die Zürcher Kantonalbank am Projekt beteiligt.

WannaCry-Angriff hat viele aufgeschreckt

Neben Scion brauche es aber noch weitere Ecksteine, um das Internet wirklich sicher zu machen, meint Internetunternehmer Franz Grüter. So sei es zentral, dass alle Computernutzer ihre Software regelmässig aktualisieren. Das hat auch die jüngste weltweite Cyber-Attacke namens WannaCry gezeigt.

Vor einigen Jahren sei er als Mahner kaum ernst genommen worden, inzwischen ist Grüter optimistischer: «Ich habe noch selten Leute getroffen, die nicht der Meinung sind, dass man etwas unternehmen müsse.»

Doch insgesamt müssten sich die Schweizer Firmen und Behörden noch sehr anstrengen, um künftig vor Angriffen aus dem Internet geschützt zu sein.

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