Der Industriekonzern Sulzer hat 2015 noch rund einen Viertel des Gewinns aus dem Vorjahr erwirtschaften können. Die Flaute im Ölmarkt und das verlangsamte Wirtschaftswachstum machen dem Unternehmen zu schaffen.
Der Winterthurer Konzern hat letztes Jahr noch 74 Millionen Franken Gewinn gemacht, wie Sulzer mitteilt. Das entspricht einem Rückgang um 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als der Gewinn sich auf 275 Millionen Franken belief.
Ebenfalls rückläufig war der Umsatz, der noch knapp 3 Milliarden Franken betrug nach 3,2 Milliarden im Vorjahr (-7,5 Prozent). Auch die Bestellungen gingen zurück auf 2,9 Milliarden Franken (-8,4 Prozent).
Folgen des tiefen Öl- und Gaspreises
Sulzer sei starkem Gegenwind ausgesetzt, beschreibt CEO Greg Poux-Guillaume das Marktumfeld. Der tiefe Öl- und Gaspreis habe viele Kunden schwer getroffen, die deshalb weniger bestellt hätten. Sulzer ist unter anderem Ausrüster der Öl- und Gasindustrie. Zudem habe sich die wirtschaftliche Situation in China und Brasilien negativ ausgewirkt.
Schon vor einem Jahr verordnete sich Sulzer ein Sparprogramm. Unter Poux-Guillaume, der seit Dezember 2015 den Konzern führt, wird dieses Programm nun noch beschleunigt und das Sparziel bis 2018 auf 200 Millionen Franken erhöht. Welche Bereiche von der Restrukturierung genau betroffen sind, das wurde an der Bilanzmedienkonferenz nicht weiter ausgeführt.
Stellenabbau geht weiter
Auch der Werkplatz Schweiz mit dem Hauptsitz in Winterthur werde im Rahmen des Prozesses angeschaut, sagte Finanzchef Thomas Dittrich gegenüber «Radio SRF». Dass weitere Stellen abgebaut werden müssten, sei der unerfreuliche Teil des Prozesses. Auch hier wurden aber noch keine konkreten Zahlen genannt. Schon 2015 baute Sulzer weltweit 1200 der gut 15'000 Stellen ab.
Sonderdividende für Aktionäre
Trotz des Gewinn- und Umsatzrückgangs im Jahr 2015 können sich die Aktionäre freuen. Sulzer will nämlich nebst einer regulären Dividende von unverändert 3.50 Franken pro Aktie auch eine Sonderdividende von 14.60 Franken ausschütten, rund eine halbe Milliarde Franken fliessen so an die Aktionäre zurück.
Das Unternehmen begründet diese Sonderdividende unter anderem damit, dass die hohen Bargeldreserven im derzeitigen Tiefzinsumfeld ineffizient seien. Ein bedeutender Teil der Reserven soll deshalb an die Aktionäre ausbezahlt werden. Auch nach dieser Ausschüttung sei Sulzer im Verhältnis zur Konkurrenz immer noch sehr gut aufgestellt.