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Wegen steigender Kosten Darum dürften diese Ostern die Schoggihasen schrumpfen

Weil die Produzenten mit hohen Energiekosten und teuren Rohstoffpreisen kämpfen, dürfte der eine oder andere Osterhase in diesem Jahr kleiner sein.

Auch zu den kommenden Ostern dieses Wochenende werden wieder viele Osterhasen aus Schokolade genascht. Doch dieses Jahr dürfte die Süssigkeit überraschen. Hohe Energiekosten und teure Rohstoffe machen den Produzenten zu schaffen.

Die Rohstoffe sind zwischen zehn bis 15 Prozent teurer geworden.
Autor: Christophe Moutarlier Chefchocolatier Moutarlier

Einige müssen deswegen neben einer Preiserhöhung auch bei der Grösse der Osterhasen sparen. «Die Rohstoffe sind zwischen zehn bis 15 Prozent teurer geworden. Kakaobohnen zum Beispiel, aber auch Butter und Zucker», sagt der Chefchocolatier Christophe Moutarlier.

«Kostendruck von allen Seiten»

In seiner Confisserie in Noville, im Kanton Waadt, kommen jeden Tag Hunderte von handgemachten Hasen aus den Formen. Die höheren Preise beim Einkauf gibt der Chocolatier an die Kundinnen und Kunden weiter. Kostete ein Kilo Osterhase bei ihm im letzten Jahr noch 100 Franken, sind es neu 110 Franken.

Zwei Schokoladen-Osterhasen stehen auf einem Tisch, dahinter wird gerade eine Schokoladen-Füllform präpariert.
Legende: Wegen der gestiegenen Preise dürften Osterhasen diese Ostern entweder teurer oder kleiner sein. Keystone/Alessandro della Valle (Symbolbild)

Neben den Rohstoffpreisen sind auch die Transport- und die Energiekosten gestiegen, betont Laurent Buet, Präsident des waadtländer Confiserie-Branchenverbands. «Wir spüren den Kostendruck von allen Seiten her. Wem es jetzt nicht gelingt, seine Kosten tief zu behalten, der wird bald grosse Probleme haben.»

Preisanstieg auch bei Coop und Migros

Auch bei der Migros spürt man die gestiegenen Kosten. Die Preise für die Osterschokolade hat man in diesem Jahr deshalb um zwei Prozent angehoben. Coop konnte dieses Jahr auf einen Preisanstieg bei der Osterschokolade verzichten, zumindest bei den Eigenmarken. Der Schokoladenhersteller Lindt spürt den Kostendruck ebenfalls auf allen Ebenen. In Zukunft werde man die Preise erhöhen müssen, sagt Lindt heute gegenüber SRF.

Konkurrent Läderach muss die Preise in diesem Jahr nicht erhöhen, da er sie schon letztes Jahres angehoben habe, sagt Geschäftsführer Johannes Läderach: «Im letzten Mai sind wir 8 Prozent hoch, damit wir die beiden Lohnrunden für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finanzieren konnten und um den Kostenanstieg im Enegie- und Transportbereich zu kompensieren.»

Schokoladen-Osterhasen in der Schweiz besonders beliebt

Läderach betreibt rund 100 Läden in 18 Ländern. Längst nicht überall seien die Leute so verrückt nach Schokoladen-Osterhasen wie in der Schweiz. «Vielleicht hat das mit dem Frühlingsanfang zu tun, sicher auch mit dem Osterfest. Die Hasen werden stark nachgefragt in dieser Woche.» Das Ostersortiment mache in dieser Zeit 40 Prozent des Umsatzes aus. Trotz der Preiserhöhung laufe der Osterverkauf aber gut.

Wir versuchen, die Figuren ein bisschen kleiner zu machen, auch die Hasen.
Autor: Dima Seidenberg Chocolatier Moutarlier

Beim Chocolatier im waadtländer Noville würden aber nicht alle Hasen teurer. Für einige hat man eine Alternative gefunden. «Wir versuchen, die Figuren ein bisschen kleiner zu machen, auch die Hasen. So gibt es trotzdem bezahlbare Osterhasen», sagt Chocolatier Dima Seidenberg.

Alle angefragten Osterhasen-Produzenten gehen davon aus, dass Preiserhöhungen keinen Einfluss auf den Konsum von Osterhasen haben werden.

10vor10, 04.04.2023, 21:50 Uhr ; 

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