Gemäss Berichten der «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» handelt es sich dabei um die Kantonalbanken Zürich, Luzern, St.Gallen und Graubünden.
Das gehe aus den 2,5 Mio. Dokumenten hervor, welche im Rahmen des sogenannten Offshore-Leaks ausgewertet würden. Darunter seien Kontounterlagen, E-Mails, Passkopien und Faxe.
Geldflüsse in die Schweiz
Die Unterlagen zeigen gemäss «SonntagsZeitung» konkrete Vorgänge. In einem Fall habe ein Geschäftsmann, der in der Schweiz in diversen Verwaltungsräten sitzt, in Etappen 500'000, danach 740'000 US-Dollar und 1,7 Mio. Neuseeländische Dollar von einer Offshore-Firma auf die Luzerner Kantonalbank überwiesen.
Weiter geht aus den Unterlagen hervor, dass ein ZKB-Mitarbeiter wohl mit aggressiven Mitteln versucht hat, reiche Offshore-Kunden zu gewinnen. Erwähnt wird auch die St. Galler Kantonalbank. Die Singapurer Portcullis Trustnet, die vom Datenleck betroffen ist, bewirbt die Tochterfirma Hyposwiss als ideale Geschäftspartnerin.
Ein weiteres Dokument belege eine Überweisung aus einer Offshore-Firma an die Zürcher Kantonalbank.
In der Schweiz seien rund 300 Personen und 70 Gesellschaften von den Enthüllungen betroffen, heisst es.
Banken reagieren zurückhaltend
ZKB-Sprecher Urs Ackermann sagte, dass das Errichten von Briefkastenfirmen in Steueroasen grundsätzlich nicht illegal sei. Zudem seien die besagten Dokumente schwer einzuordnen.
Es gebe in den Dokumenten viele Namen, bei denen nicht eruiert werden konnte, in welchem Verhältnis sie zur ZKB stünden. «Fakt ist aber, dass wir nie eine Partnerin zur Konstruktion von Offshore-Firmen waren», sagte Ackermann. Dazu fehle es der Bank schlicht an Know-How.
Die St. Galler Kantonalbank bläst ins selbe Horn. Ihre Tochter Hyposwiss habe «zu keiner Zeit Hand geboten hat, um die nun breit diskutierten Offshore-Vehikel zu gründen oder zur Verfügung zu stellen», sagte ein Sprecher. Er bestätigte damit Informationen der «SonntagsZeitung».
Die Graubündner und die Luzerner Kantonalbank waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.