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Die neue Notenbankchefin Janet Yellen hört sich eine Frage eines Journalisten an.
Legende: Notenbankchefin Janet Yellen, Nachfolgerin von Ben Bernanke, beantwortete die Fragen der Journalisten. Reuters

Wirtschaft US-Notenbank entzieht der Wirtschaft ein paar Krücken

Die US-Notenbank hält die Wirtschaft in den USA noch nicht für stabil genug, um zur Normalität zurückzukehren. Die neue Notenbank-Chefin Janet Yellen sagte in Washington, dass die Notenpresse zwar weiter gedrosselt werde. Aber der historische Niedrigzins bleibt. Für den Moment jedenfalls.

Eine neue Notenbank-Chefin bringt immer auch einen neuen Ton: Janet Yellen begrüsste die wartenden Journalisten nicht nur, sie betonte explizit ihre Freude, zu ihnen zu stossen, um sie über die Beschlüsse der Notenbank zu informieren.

Ab sofort sollen weniger Wertpapiere aufgekauft werden, um die Wirtschaft zu stützen, kündigte sie an – Titel im Wert von noch 55 statt 65 Milliarden Dollar pro Monat. Damit fährt die US-Notenbank ihre Stützkäufe schon zum dritten Mal in diesem Jahr zurück. Yellen rechnet damit, dass das Programm bis Ende Jahr ganz heruntergefahren ist.

Das Kaufprogramm

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Die Federal Reserve (Fed) in Washington
Legende: Keystone

Die US-Notenbank kauft derzeit jeden Monat langfristige Staatsanleihen und Immobilienpapiere in Milliardenhöhe. Die Anleihekäufe sind eine geldpolitische Massnahme zur Ankurbelung der flauen Wirtschaft. Sie sollen die langfristigen Zinsen drücken und damit einen Reiz für Investitionen schaffen.

Kriterien für Zinserhöhung angepasst

Der Leitzins hingegen bleibt zwischen Null und 0,25 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt er seit Ende 2008 als sich weltweit die Finanzkrise ausbreitete. Allerdings änderte die Federal Reserve in Washington eine wichtige Leitlinie für eine künftige Zinserhöhung.

Die Zinsen sollen neu erst steigen, wenn sich der Arbeitsmarkt erholt hat – nicht nur, wie es bis jetzt geplant war, wenn die Arbeitslosenquote unter 6,5 Prozent fällt. Diese befindet sich nämlich heute knapp über dieser Marke. Die Zahl ist nun gestrichen.

Unruhe an der Börse wegen Nebensatz

Yellen beantwortete alle Fragen der Journalisten unaufgeregt und präzis. Und sie sorgte für eine Überraschung. Wie viel Zeit wohl zwischen dem Ende des Wertpapier-Kaufprogramms und der ersten leichten Zinserhöhung verstreichen werde? Eine geraume Zeit, sagte sie im offiziellen Jargon der US-Notenbank.

Das heisse wohl so etwa sechs Monaten – möglicherweise also schon im Frühjahr 2015. War es ein Patzer oder ein bewusstes Signal? In der Börsenwelt löste die Aussage auf jeden Fall Unruhe aus. Man hatte erst etwas später mit einer solchen Zinserhöhung gerechnet.

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