Die Erholung der Weltwirtschaft gewinnt aus Sicht des IWF an Stabilität. Das Wachstum werde weiter zunehmen, heisst es im jüngsten Ausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Wachstumsmotor: USA und asiatische Staaten
Die Gefahr einer erneuten Weltwirtschaftskrise lässt weiter nach, wie die Washingtoner Finanzorganisation hervorhob. «Die weltweite Erholung dürfte sich verstärken, angeführt von den grossen Volkswirtschaften.»
Konkret werde die Wirtschaftsleistung 2014 weltweit um 3,6 Prozent wachsen. 2015 werde das Plus 3,9 Prozent betragen. Der Währungsfonds korrigierte beide Werte seit seiner letzten Analyse im Januar nur unwesentlich nach unten. Im Vorjahr hatte die Weltkonjunktur noch um 3,0 Prozent zugelegt. Besonders die USA und die aufstrebenden Staaten in Asien und im südlichen Afrika seien Wachstumsmotoren.
Schweiz über 2 Prozent
Die Schweiz kommt ebenfalls gut weg. Statt der bislang vorhergesagten 1,7 Prozent Wachstum im laufenden und 1,8 Prozent im nächsten Jahr, geht der IWF neu von 2,1 respektive 2,2 Prozent aus. Er bekräftigte aber seine Forderung, die systemrelevanten Schweizer Banken müssten ihre Kapitaldecken stärken.
Auch für die Eurozone insgesamt sieht die Prognose ein wenig besser aus als zuvor. Das Wachstum werde 2014 bei 1,2 und 2015 bei 1,5 Prozent liegen. Doch vor allem die schwächeren Staaten litten anhaltend unter hoher Arbeitslosigkeit, geringen Investitionen und einem mangelhaften Kreditangebot.
«Die Altlasten der Krise müssen immer noch völlig beseitigt werden», heisst es in dem Papier. Nötige Reformen dürften nicht aufgeschoben werden, nur weil es jetzt positive Anzeichen gebe.
Risiko: Geopolitische Krisen
Die Weltwirtschaft sei immer noch anfällig, meint IWF-Chefökonom Olivier Blanchard. «Akute Gefahren haben nachgelassen, aber die Risiken sind nicht verschwunden.» Eine der grössten Bedrohungen sei die Niedrig-Inflation in grossen Volkswirtschaften. Anhaltend geringe Teuerungsraten schadeten der Konjunktur. Das Problem herrsche vor allem in der Eurozone.
Sorgen bereiten dem IWF auch weiterhin die drohenden Kapitalprobleme in den Schwellen- und Entwicklungsländern.
Neben anhaltenden Problemen hat der Währungsfonds zudem auch neue Risiken für die Weltwirtschaft ausgemacht. Dazu gehörten neue geopolitische Krisen wie der Ukraine-Konflikt.