Für André Schaad steht die letzte Fasnacht als Mitglied des Fasnachts-Comité an. Geprägt hat Schaad jedoch weniger die drei Tage Fasnacht selber sondern vielmehr die Zeit der Vorfasnachtsveranstaltung «Drummeli».
Als Drummeli-Verantwortlicher hat André Schaad 2016 einen Tiefpunkt erlebt. Die damalige Ausgabe wurde heftig kritisiert «Wir wussten im Vorfeld, dass dieses Experiment eine Kontroverse auslösen könnte. Über die Heftigkeit der Reaktionen sind wir dann aber schon erschrocken», sagt Schaad im Wochengastgespräch.
2016 habe auch seine positiven Seiten gehabt, sagt er rückblickend. «Wir haben uns danach grundlegend hinterfragt, ob wir auf dem richtigen Weg sind.» 2017 habe man Änderungen vorgenommen und es sei dann die Rede von einer «Jahrhundert-Ausgabe» gewesen.
Toleranz heisst nicht, dass sich die Aktiven durchsetzen. Es muss auch Platz haben für Junge, die Party machen wollen.
An den drei Fasnachtsagen selber wünscht sich Schaad mehr Toleranz auf allen Seiten, bei aktiven und passiven Fasnächtlern. «Toleranz heisst nicht, dass sich die Aktiven durchsetzen. Es muss auch Platz haben für Junge, die Party machen wollen.»
«Chaisen gehören zur Fasnacht»
Toleranz wünscht sich Schaad auch von den Tierschützern, welche die sogenannten «Chaisen» kritisieren, die Pferdegespanne an der Fasnacht. «Chaisen gehören zur Fasnacht», sagt Schaad. Die Kritik sei denn auch nicht neu, aber die Diskussion werde derzeit mit einer bisher ungewohnten Aggressivität geführt. Die Massnahmen, die an der diesjährigen Fasnacht zum Wohl der Pferde eingeführt werden, seien mit Fachexperten abgesprochen worden.
Ob es in zehn Jahren noch Chaisen gibt an der Basler Fasnacht, kann er nicht sagen. «Ich bin kein Prophet. Es liegt an der Gesellschaft, ob sie dies in Zukunft noch will.»
Sicher ist, dass Schaad im nächsten Jahr wieder voll abtauchen kann in die drei Fasnachtstage - ohne Verpflichtungen, die eine Mitgliedschaft im Comité mit sich bringt. «Darauf freue ich mich sehr», sagt der aktive Pfeifer.