Der ehemalige, langjährige Zuger FDP-Regierungsrat Joachim Eder ist seit zwei Jahren als Ständerat in Bundesbern. Sein Fazit nach den ersten beiden Jahren: «Regieren ist viel schöner, man kann viel mehr bewirken. Hier in Bern geht alles viel langsamer und man hat viel weniger Einfluss. Aber der Job als Ständerat ist trotzdem sehr spannend.»
Auch als neuer Mann in der Politik werde man in Bern ernst genommen, sagt der Politikneuling und Luzerner GLP-Nationalrat Roland Fischer. Man müsse einfach beweisen, dass man über die Geschäfte Bescheid wisse und kompetent sei, dann sei die Akzeptanz der anderen Parlamentarier auch für jemanden, der vorher noch nicht in der Politik tätig war, kein Problem.
«Als Autor und Redenschreiber habe ich schon vorher auf die Einflussreichen Einfluss nehmen können, daran hat sich nichts geändert», sagt SVP-Politiker Peter Keller gegenüber SRF. Er versuche auch heute noch Einfluss zu nehmen. Allerdings als Nationalrat neu an vordester Front, so der Nidwaldner über seinen Jobwechsel.
Der Obwaldner Karl Vogler hatte schon vor seiner Zeit im Nationalrat als CSP-Vertreter kommunale und kantonale Mandate inne. «Was sich in den letzten zwei Jahren verändert hat, ist vor allem die Vorbereitung. Alles ist viel umfangreicher, intensiver, vielfältiger, dafür ist aber auch die Bedeutung des Amtes viel gewichtiger», resümiert er die erste Hälfte seiner Amtszeit.
Egal, ob man im National- oder im Ständerat sei, man versuche immer, die Interessen des eigenen Kantons einzubringen und zu vertreten, sagen die vier Politiker im Gespräch. Auch wenn es um heikle Themen wie zum Beispiel den Nationalen Finanzausgleich NFA gehe, könne man das nationale Wohl nicht vor das kantonale Wohl stellen. Die Bevölkerung erwarte von den Politikern aus ihren Kantonen einen gewissen Einsatz.