Es war ein Schock für die Schaffhauser Unternehmen, als die Nationalbank anfangs 2015 den Euro Mindestkurs aufgehoben hatte. Schaffhausen als Grenzkanton wurde durchgeschüttelt, und der Frankenschock wirkt bis heute noch nach. Trotzdem, die Wirtschaft erholt sich. Das zeigt eine Umfrage, die der Kantonale Gewerbeverband und die Industrievereinigung durchgeführt haben.
Martin Vogel, Direktor der Schaffhauser Kantonalbank und Vorstand der Industrievereinigung, lobt die Unternehmen und deren kreativen Umgang mit der Krise. «Sie haben Kosten gespart, sich angepasst, neue Dienstleistungen entwickelt - und dies mit Erfolg», sagt Vogel gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Den Unternehmen gehe es leicht besser, und sie blickten positiver in die Zukunft.
Grosse Unterschiede unter den Branchen
Vor allem eine Branche hat alle überrascht: die Baubranche. Sie selbst hätte nie damit gerechnet, dass die Geschäfte 2016 so gut laufen würden. Vermutlich seien die tiefen Zinsen der Hauptgrund, dass viel in Bauprojekte investiert wurde. Am anderen Ende der Skala liegen die Autobranche, das Transportgewerbe und der Detailhandel. Auch diese Unternehmen reagierten auf die Krise, gingen mit den Preisen runter, konnten dies aber nicht immer kompensieren mit günstigeren Einkäufen.
Die harte Konkurrenz Deutschland macht zu schaffen
Der Detailhandel in Schaffhausen leidet auch zwei Jahre nach dem Frankenschock immer noch an der massiven Abwanderung von Kaufkraft. Eine Studie der Uni St.Gallen, die der Gewerbeverband am Dienstag erwähnte, zeige, dass die Schaffhauser bis zu 49 Prozent der Waren und Dienstleistungen in Deutschland einkaufen würden. Betroffen von dieser Abwanderung ist beispielsweise die Metzgerei Herren in der Schaffhauser Altstadt. Der Frankenschock hat hier eine Umsatzeinbusse von 15 Prozent gebracht, die sich bis heute auswirkt.