Um das Risiko von Hypozins-Schwankungen abzufedern, setzten viele Genossenschaften nicht auf langfristige Festhypotheken, sondern auf günstigere, kurzfristige Hypotheken. Zusätzlich schlossen die Genossenschaften eine Art Zusatzversicherung gegen höhere Zinssätze ab.
Dass es auch zu Negativzinsen kommen könnte, bedachten die Genossenschaften nicht. Dieses Risiko trägt aber nicht die Bank, sondern die Genossenschaft.
Zusatzkosten schlagen bei Genossenschaften ungebremst durch
Etwa ein Drittel ihrer 250 Mitglieder sei nun von den höheren Kosten betroffen, sagt Barbara Thalmann, Präsidentin des Verbands der Wohnbaugenossenschaften. Weil die Genossenschaften aber kaum Reserven haben, und ihren Mietern nur die realen Aufwendungen verrechnen, kann es nun teurer werden: «Pro Monat kann es zwischen 50 und 150 Franken ausmachen», bestätigt Lorenz Heim vom VZ-Vermögenszentrum in Zürich.
Vorwurf an die Banken
Weil neben den beiden Grossbanken UBS und CS vor allem die ZKB die Lösung mit kurzfristigen Hypotheken plus Zusatzversicherung angeboten hat, dürften die Genossenschaften im Raum Zürich besonders betroffen sein. Lorenz Heim wirft den Banken denn auch vor, zu wenig auf das Risiko von Negativzinsen hingewiesen zu haben.