Das Feld ist doppelt umzäunt und rund um die Uhr schwer bewacht. Agroscope, die Forschungsanstalt des Bundesamtes für Landwirtschaft, bezeichnet das Areal als «Protected Site». Es sind die bewährten Sicherheitsmassnahmen, die eingeführt wurden, nachdem Gentech-Kritiker im Sommer 2008 ein erstes Versuchsfeld schwer beschädigt hatten. Die Attacke konnte nur den ersten Teil der dreijährigen Versuchsreihe verhindern.
Freilandversuche notwendig
Nun haben Forscher der Universität Zürich auf dem gleichen Feld erneut gentechnisch veränderten Weizen ausgesät. «Ohne diese Protected Site des Bundes wäre diese Forschung nicht möglich, die Kosten wären zu hoch», sagt Beat Keller, Professor am Institut für Pflanzenbiologie der Universität Zürich, gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Für seine Forschung brauche es die Möglichkeit, Versuche unter natürlichen Bedingungen im Feld durchführen zu können. Der Weizen, den Beat Keller am 13. März 2014 auf dem Versuchsfeld ausgesät hat, soll der Weizenkrankheit Mehltau besser widerstehen können als herkömmliche Weizensorten.
Nur der Anfang
Agroscope stellt das Versuchsfeld einerseits Forschenden an den Hochschulen für ihre Feldversuche zur Verfügung. Die Forschungsanstalt zieht aber auch eigene Versuche in Betracht. In Planung sei zum Beispiel ein Versuch mit gentechnisch veränderten Kartoffeln, die gegen Kraut- und Knollenfäule resistent sein sollen. Oder einer mit Äpfeln, die Feuerbrand abwehren können und keinen Schorf entwickeln.
Skeptische Anwohner
Nachbarn beobachten das Versuchsfeld im Reckenholz mit unguten Gefühlen. Es seien in der Gentechnik noch viele Fragen offen, sagt Pia Meier, die Vizepräsidentin des Quartiervereins: «Deshalb ist mir als Anwohnerin schon nicht ganz wohl.» Sie kritisiert auch die Informationspolitik von Agroscope. Man habe erst erfahren, dass das Feld wieder in Betrieb genommen wurde, als der Weizen schon ausgesät war.