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Der digitale Graben Von der digitalen Welt abgeschnitten – was nun?

Der digitale Graben geht quer durch die Gesellschaft und Generationen. Etwa ein Drittel der Schweizer Bevölkerung hat nur geringe digitale Grundkompetenzen.

Ältere Person nutzt Smartphone mit rotem Bildschirm.
Legende: Der digitale Graben Die einen besitzen weder Smartphone noch Laptop und den anderen fehlen die notwendigen und grundlegenden Kenntnisse. Keystone / Christian Beutler

Wie eine neue Studie zeigt, gehören vermehrt Menschen mit geringem Einkommen und wenig Bildung dazu. Diese sechs Tipps helfen, digitale Defizite aufzuholen:

1. Online ein Billett lösen

Billette werden immer mehr online zu Hause am Computer oder via die SBB App auf dem Smartphone gekauft.

Billettautomaten sind im Vergleich zu früher einfacher in der Bedienung, bleiben aber anspruchsvoll.

Mann bedient Fahrkartenautomat im Bahnhof.
Legende: Digitaler Graben Billettautomaten sind für einige Menschen eine Herausforderung. Keystone / Gaëtan Bally

Im Notfall kann die auf einem Automaten aufgedruckte Telefonnummer gewählt werden und man erhält so Hilfe.

Der Digitale Graben

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  • Mehr als neun von zehn Personen nutzten das Internet im Jahr 2023 täglich.
  • Fast jede dritte Person in der Schweiz verfügt aber nicht über grundlegende digitale Kompetenzen.
  • Zudem haben nicht alle tatsächlich Zugang zum Internet. Die digitale Kluft zwischen Arm und Reich nimmt zu.
  • Gründe für diesen digitalen Graben sind: Bildungsniveau, Lesekompetenz, finanzielle Situation, Alter, Urbanisierungsgrad der Gemeinden.

Quelle: Bundesamt für Statistik BFS

Hilfe bieten verschiedene lokale Pro Senectute - Sektionen an. Hilfe gibt es auch mit Tutorials, den kleinen Videofilmen auf Youtube: Stichworte «Billettautomaten SBB» oder «SBB App» eingeben.

2. Surfen ohne eigenen Computer

Das Internetcafé Planet 13 in Basel wurde 2007 von Armutsbetroffenen gegründet. Es ist ein Ort, an dem sich Armutsbetroffene und -gefährdete Hilfe in digitalen Anliegen holen können: beim Erstellen eines E-Mail-Accounts ebenso wie beim Drucken oder Scannen.

Personen arbeiten an Computern in einem Klassenzimmer.
Legende: Digitaler Graben Im Internetcafé «Planet13» in Basel geben Freiwillige unentgeltliche Auskunft und Unterstützung. planet13

Unterstützung gibt es auch beim Schreiben von Bewerbungen, Lebensläufen oder beim Ausfüllen von Formularen. Auch Computerkurse werden angeboten. In einem Nebenraum werden PCs und Laptops repariert.

Grundkompetenzen und Verteilung know how in der Schweiz

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Zu den Grundkompetenzen zählen etwa das Versenden von E-Mails, die Installation einer App, Online-Einkäufe, das Nutzen von Textprogrammen oder die 2-Faktoren-Authentifizierung.

Bei Personen mit lediglich einer obligatorischen Schulausbildung verfügen nur 41 Prozent über Grundkenntnisse . Ab der Stufe Berufsschule sind es schon 63 Prozent, und Hochschulabsolventen haben mit 87 Prozent den höchsten Wert. Während 71 Prozent der Deutschschweizer über digitale Grundkenntnisse verfügen, sind es in der Romandie und im Tessin nur 61 beziehungsweise 59 Prozent.

Quelle: Mobiliar Digitalbarometer 2024

Eine Anfrage in der eigenen Wohngemeinde zeigt, ob es eine Institution wie Planet13 oder sonst ein Internetcafé gibt.

3. Das ganze Potenzial von Laptop & Co. nutzen

Erste Anlaufstelle sind geduldige Familienmitglieder, also Ehepartner, Kinder, Enkel sowie gute Freundinnen und Freunde. Viele Themen werden zudem in Kursen verschiedener lokaler Pro Senectute Sektionen angeboten.

Kurse decken unterschiedliche Themen ab

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Themenpalette digitale Kurse, eine Auswahl:

  • Android- und iPhone Smartphones und Tablets
  • Whatsapp
  • SBB Mobile App
  • Fairtiq/Easyride
  • Googlesuchmaschine und Cloud
  • Google Maps
  • Schweiz Mobil und Swisstopo Karten
  • DAB+
  • Onlineshopping
  • Twint
  • Digitales Fotobuch gestalten
  • QR Code kreieren
  • IT-Sicherheit
  • digital Fotografieren
  • Passwörter kreieren und verwalten
  • E-Banking
  • Kaufen und Verkaufen im Netz

Gewisse Themen decken auch diverse private Anbieter ab. Angebote reichen von Halbtageskursen bis zu grösseren Ausbildungsgängen. Zudem bietet die Swisscom Webinare zu verschiedenen digitalen Themen an. Die Themenpalette ist breit.

Hier gibt es Hilfe – eine Auswahl

4. Lese- und Schreibkompetenz verbessern

Menschen, die Mühe haben, den Zusammenhang eines Textes zu entschlüsseln, laufen besonders stark Gefahr, von der digitalen Welt ausgeschlossen zu sein. Weil immer digitaler auch immer schriftlicher bedeutet, ist es deshalb für diese Menschen zentral, ihre Lese- und Schreibkompetenz zu erweitern.

Mangelhafte Lese- und Schreibkompetenz

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  • In der Schweiz haben rund 800’000 Erwachsene Mühe mit Lesen und Schreiben. Das ist jede sechste Person im Erwachsenenalter.
  • Die Lesekompetenz, also die Fähigkeit einen Text in seinem Zusammenhang zu begreifen, hat einen grossen Einfluss auf die digitalen Kompetenzen. Eine mangelhafte Lesekompetenz erschwert oder verunmöglicht gar die Teilhabe an Internet und digitaler Kommunikation.
  • Für Menschen, die Schwierigkeiten mit diesen Grundkompetenzen haben, können alltägliche Situationen zu einer grossen Herausforderung werden. Sie sind in ihrem Alltag und im Beruf eingeschränkt, von einzelnen Lebensbereichen ausgeschlossen und können auch Weiterbildungsangebote nur eingeschränkt nutzen.

Quelle: Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben

Der Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben, bzw. die ihm angeschlossenen kantonalen Vereine, bieten Kurse in Lesen und Schreiben in verschiedenen Stufen an. Auch offerieren Caritas Schweiz oder auch der Kanton Zürich in sogenannten «Lernstuben» Weiterbildung in Lesen, Schreiben und Digitalkompetenzen.

5. Unseriöse Anbieter im Netz erkennen?

Auf Webseiten unseriöser Anbieter von Waren fehlen grundsätzlich Adressen, Kontaktnummern, E-Mail-Adressen und Allgemeine Geschäftsbedingungen. Zudem sind ihre Angebote zu verlockend und zu günstig, um wahr zu sein.

6. Phishing-Mails erkennen?

Mit Phishing-Mails will man persönliche Daten und Geld stehlen. Phishing-Angriffe starten mit einer E-Mail.

Eine Phishing-Mail kann ein verlockendes Angebot unterbreiten oder sofortige Handlung verlangen, zum Beispiel ein gefälschtes Formular ausfüllen, einen Link zu einer gefälschten Webseite anklicken, einen infizierten Anhang öffnen oder Kreditkartennummern und Passwörter bekannt geben. Stutzig machen sollen einen grammatikalisch mangelhafte Texte, ungewohnte Anreden oder kryptisch geschriebene Absenderadressen.

SRF 1, 10.12.2024, 7:10 Uhr ; 

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