Der digitale Graben geht quer durch die Gesellschaft und Generationen. Etwa ein Drittel der Schweizer Bevölkerung hat nur geringe digitale Grundkompetenzen.
Wie eine neue Studie zeigt, gehören vermehrt Menschen mit geringem Einkommen und wenig Bildung dazu. Diese sechs Tipps helfen, digitale Defizite aufzuholen:
1. Online ein Billett lösen
Billette werden immer mehr online zu Hause am Computer oder via die SBB App auf dem Smartphone gekauft.
Billettautomaten sind im Vergleich zu früher einfacher in der Bedienung, bleiben aber anspruchsvoll.
Im Notfall kann die auf einem Automaten aufgedruckte Telefonnummer gewählt werden und man erhält so Hilfe.
Hilfe bieten verschiedene lokale Pro Senectute - Sektionen an. Hilfe gibt es auch mit Tutorials, den kleinen Videofilmen auf Youtube: Stichworte «Billettautomaten SBB» oder «SBB App» eingeben.
2. Surfen ohne eigenen Computer
Das Internetcafé Planet 13 in Basel wurde 2007 von Armutsbetroffenen gegründet. Es ist ein Ort, an dem sich Armutsbetroffene und -gefährdete Hilfe in digitalen Anliegen holen können: beim Erstellen eines E-Mail-Accounts ebenso wie beim Drucken oder Scannen.
Unterstützung gibt es auch beim Schreiben von Bewerbungen, Lebensläufen oder beim Ausfüllen von Formularen. Auch Computerkurse werden angeboten. In einem Nebenraum werden PCs und Laptops repariert.
Eine Anfrage in der eigenen Wohngemeinde zeigt, ob es eine Institution wie Planet13 oder sonst ein Internetcafé gibt.
3. Das ganze Potenzial von Laptop & Co. nutzen
Erste Anlaufstelle sind geduldige Familienmitglieder, also Ehepartner, Kinder, Enkel sowie gute Freundinnen und Freunde. Viele Themen werden zudem in Kursen verschiedener lokaler Pro Senectute Sektionen angeboten.
Gewisse Themen decken auch diverse private Anbieter ab. Angebote reichen von Halbtageskursen bis zu grösseren Ausbildungsgängen. Zudem bietet die Swisscom Webinare zu verschiedenen digitalen Themen an. Die Themenpalette ist breit.
Hier gibt es Hilfe – eine Auswahl
4. Lese- und Schreibkompetenz verbessern
Menschen, die Mühe haben, den Zusammenhang eines Textes zu entschlüsseln, laufen besonders stark Gefahr, von der digitalen Welt ausgeschlossen zu sein. Weil immer digitaler auch immer schriftlicher bedeutet, ist es deshalb für diese Menschen zentral, ihre Lese- und Schreibkompetenz zu erweitern.
Der Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben, bzw. die ihm angeschlossenen kantonalen Vereine, bieten Kurse in Lesen und Schreiben in verschiedenen Stufen an. Auch offerieren Caritas Schweiz oder auch der Kanton Zürich in sogenannten «Lernstuben» Weiterbildung in Lesen, Schreiben und Digitalkompetenzen.
5. Unseriöse Anbieter im Netz erkennen?
Auf Webseiten unseriöser Anbieter von Waren fehlen grundsätzlich Adressen, Kontaktnummern, E-Mail-Adressen und Allgemeine Geschäftsbedingungen. Zudem sind ihre Angebote zu verlockend und zu günstig, um wahr zu sein.
6. Phishing-Mails erkennen?
Mit Phishing-Mails will man persönliche Daten und Geld stehlen. Phishing-Angriffe starten mit einer E-Mail.
Eine Phishing-Mail kann ein verlockendes Angebot unterbreiten oder sofortige Handlung verlangen, zum Beispiel ein gefälschtes Formular ausfüllen, einen Link zu einer gefälschten Webseite anklicken, einen infizierten Anhang öffnen oder Kreditkartennummern und Passwörter bekannt geben. Stutzig machen sollen einen grammatikalisch mangelhafte Texte, ungewohnte Anreden oder kryptisch geschriebene Absenderadressen.