«Monsterbank», «Strommangellage», «Impfdurchbruch» – so lauten die Siegerwörter der letzten drei Jahre in der Deutschschweiz. Sofort erinnern sie uns daran, was damals los war:
- Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS beschäftigte die Schweiz 2023.
- Die Energieversorgung hielt uns 2022 in Atem.
- Und 2021 hielt man die Luft besser gleich ganz an, die Corona-Impfung war zwar ein Durchbruch und doch kam es zu Impfdurchbrüchen.
Genau das ist das Ziel: «Das Wort des Jahres soll eine Zeitkapsel sein», sagt Jury-Leiterin Marlies Whitehouse von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Man wolle den Diskurs eines Jahres möglichst genau abbilden und zeigen, was die Schweizer Gesellschaft bewegt hat.
Analyse von 500 Millionen Wörtern
Jetzt ist es an der Zeit, das «Wort des Jahres 2024» zu bestimmen. Dafür erstellen Sprachwissenschaftler der ZHAW zurzeit eine Wörterliste. Sie analysieren eine riesige Textsammlung, die rund 500 Millionen Wörter umfasst und unter anderem Texte aus allen schweizerischen Mediendatenbanken beinhaltet. Ausserdem nehmen die Sprachwissenschaftlerinnen Vorschläge aus der Bevölkerung und von den zwölf Jurymitgliedern entgegen.
Anfang Dezember wählt diese Jury dann aus der knapp 100 Wörter umfassenden Liste die drei Wörter des Jahres 2024. In der Jury sitzen Schweizer Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachschaffende, darunter etwa der Autor Peter Stamm oder die Spoken-Word-Künstlerin Stephanie Grob.
Jeder Sprachregion ihre eigene Liste
Übrigens wählt jede Schweizer Sprachregion unabhängig und mit einer eigenen Jury drei Wörter, so dass am 3. Dezember zwölf «Wörter des Jahres» publiziert werden. Gespannt darf man sein, ob alle Sprachregionen ähnlich wählen oder ob wie 2023 mit «Monsterbank», «Solarexpress» (Rätoromanisch), «Trümmer» (Französisch) und «Chatbot» (Italienisch) sehr verschiedene Wörter ganz oben stehen.
Ihr «Wort des Jahres 2024» ist gefragt
Welches Wort repräsentiert für Sie das vergangene Jahr am besten? Schicken Sie Ihren Vorschlag mithilfe dieses Formulars ein.