Geflügelfachmann Lukas Stettler hatte am Montag 20 befruchtete Eier nach Zürich gefahren und ist unseren Moderatoren mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Er hat vor Ort erklärt, wie das Ausbrüten funktioniert und wie sich die Küken während der Brutzeit entwickeln.
«Die Eier sind 18 Tage alt und sollten noch vor Karfreitag schlüpfen», sagte der Hühnervater. Doch es ging alles etwas schneller. Bereits am Dienstagabend kurz nach 22 Uhr schlüpfte das erste Küken und in der Folge alle anderen.
Die trockenen Bibeli nahmen wir behutsam aus dem Brutkasten und setzten sie unter die Wärmelampe. Am Donnerstagnachmittag wird Hühnervater Lukas Stettler die Tiere wieder abholen.
Live dabei sein
So funktionierte das Experiment
Jedes Ei wurde mit dem Namen einer Moderatorin oder eines Moderators beschriftet. Ihr konntet das Treiben via Webcam rund um die Uhr über srf3.ch mitverfolgen und via Voting mutmassen, welches Küken zuerst schlüpft. Das schnellste Küken war dasjenige von Morgenmoderatorin Anic Lautenschlager. Auf ihr Ei hatten 8 Prozent von euch getippt. 16 Prozent glaubten an einen Sieg von Nik Hartmann, 10 Prozent favorisierten Mona Vetsch.
«Kunstbrut ist nichts Schlechtes»
Hansueli Huber, Präsident des Schweizer Tierschutzes, war zu Gast bei uns im Studio und hat den Brutkasten unter die Lupe genommen: «Kunstbrut kennt man seit 2000 Jahren. Klar wäre es besser, wenn die Eier in einem Stall auf dem Land ausgebrütet würden, aber Kunstbrut ist nichts Schlechtes. Und dieser Brutkasten macht einen guten Eindruck.» Wichtig sei vor allem Feuchtigkeit und Wärme.
Spannend an unserem Küken-Experiment: Bereits die ungeborenen Bibeli kommunizierten miteinander. «Ab dem 18. Tag fangen sie an zu reden und nehmen die Aussenwelt wahr», so der Tierschutz-Experte.
Schweizer Eier schneiden gut ab
In der Schweiz gehe es den Hühnern relativ gut, sagt Hansueli Huber. Mit Freilandeiern und Bio-Eiern sei man als Kunde gut beraten. Da sei gewährleistet, dass die Hühner ins Freie können. «Damit ein Huhn glücklich ist, muss es sich frei bewegen können, Sonnenlicht haben und in der Nacht in die Höhe können.» Diese Kriterien seien bei Freilandeiern meist gewährleistet. In der Schweiz lebten rund ¾ der Hühner in Freilandhaltung, was ein guter Anteil sei.
Bei den Masthühnern sehe es allerdings etwas anders aus. Hier dürfe nur eines von 10 Hühnern ins Freie. Der Grund: Freilandhaltung von Masthühnern sei relativ teuer und die Nachfrage der Konsumenten sei zu gering. Doch im Grossen und Ganzen sei die Legehaltung in der Schweiz in Ordnung.