Bildung ist ein wichtiger Pfeiler der Entwicklungshilfe vor Ort. Durch Kriege, Naturkatastrophen und andere Krisen bleibt vielen Kindern auf der Welt der Weg zur Schule verwehrt. Für Flüchtlingskinder vermittelt der Schulbesuch Hoffnung für die Zukunft sowie die Perspektive auf eine Ausbildung oder einen Beruf zu erlernen. Daher ist Bildung für viele auch ein Weg aus der Armut.
Auch wenn vielerorts Schulbildung staatlich angeboten wird, ist die Vermittlung qualitativ hochwertiger Inhalte nicht immer ganz einfach. Im Norden Ugandas beispielsweise platzen die Schulen aus allen Nähten. Nicht selten haben ugandische Eltern den Eindruck, dass ihre Kinder dadurch zu kurz kommen. Hilfsorganisationen wie das Schweizerische Rote Kreuz, ein Partner der Glückskette, unterstützen den Schulausbau. Ausserdem helfen sie mit, dass genügend Lehrpersonen eingestellt werden können.
Keine Chance auf einen Schulbesuch
Die 13-jährige Nari lebt mit ihrer Familie in einem Zelt auf einem weiten Feld ausserhalb der jordanischen Stadt Mafraq. Die Familie flüchtete vor drei Jahren aus einem umkämpften Gebiet in Syrien. Zur Schule gehen kann sie nicht. Diese ist acht Kilometer entfernt, das Geld für den Bus fehlt.
Flüchtlingskinder wie Nari haben zum Teil mehrere Jahre die Schule verpasst. Deshalb werden sie von der Caritas in ein spezielles Schulprogramm für syrische Flüchtlingskinder aufgenommen. So soll die Lücke geschlossen werden, bevor die Kinder in die staatliche Schule eingegliedert werden.
Erste Priorität nach Naturkatastrophe: Schulbetrieb wieder aufnehmen
Durch den Tsumani 2004 wurden in Südostasien Hunderte von Schulen zerstört. Der Schulbetrieb konnte vielerorts nicht und nur unter schwierigen Bedingungen wieder aufgenommen werden. Für die Kinder war es entscheidend, dass sie so schnell wie möglich wieder einen geregelten Tagesablauf hatten.
Dasselbe galt auch in Nepal nach den Erdbeben im April 2015. Terres des hommes (Tdh) Kinderhilfe war bemüht, provisorische Schulräume aufzubauen. Nach Katastrophen wie einem Erdbeben sind Kinder oft unbeaufsichtigt, erklärte ein Tdh-Mitarbeiter. Kinderhändler trieben ihr Unwesen und griffen Mädchen und Jungen auf und brachten sie nach Kathmandu oder ins Ausland.
Je früher die Schule wieder funktioniert, umso schneller haben die Kinder wieder einen Ort, an dem sie nebst der Bildung auch entsprechenden Schutz finden.
Kinder mit Einschränkung: Auch sie brauchen Zugang zu Bildung
Was bei uns (fast) eine Selbstverständlichkeit ist, ist in vielen Ländern dieser Welt die Ausnahme: Die Integration von Kindern mit einer körperlichen Einschränkung in der Schule. Oftmals scheitert es schon an den kilometerlangen Schulwegen, die die Kinder zurücklegen müssten. Oder dann an den Schulhäusern, die nicht auf Kinder mit einer Behinderung eingerichtet sind.
Auch da unterstützen Glückskette-Partner Organisationen weltweit, die sich in den jeweiligen Ländern für die Rechte von Kindern mit körperlicher Einschränkung einsetzen.
In einem Spital in Nepal, in dem Kinder mit schweren Deformationen oder nach einer Amputation behandelt werden, wird nicht nur operiert und therapiert. Das Spital bietet den Kindern, die oft mehrere Monate im Spital sind, individuellen Schulunterricht. So können die Kinder, einmal zurück in ihrem Dorf, im Unterricht nahtlos anknüpfen.