Ich bin ja verlockt, «McMafia» vor allem wegen dem gutaussehenden Hauptdarsteller zu empfehlen. James Norton. Dieser Mann ist nicht nur eine Augenweide. Attraktiv macht ihn auch seine ruhige, etwas zurückgezogene Art. So ist er Projektionsfläche für alle möglichen Gefühle des geneigten Zuschauers oder der geneigten Zuschauerin. Die Serie ist aber zu gut, um sie auf ihren Hauptdarsteller zu reduzieren.
Norton spielt in «McMafia» den russischen Bankerssohn Alex. Um seine Investmentfirma zu retten, geht der sympathische junge Mann einen Deal mit dem Teufel ein. Respektive mit einem Geschäftsmann, der mit dem internationalen organisierten Verbrechen verbandelt ist.
Im Mafiasumpf
Es dauert nicht lange, bis Alex selbst mitten im Mafiasumpf steckt. Und in diesem Sumpf fühlt er sich erstaunlich wohl. Alex wandelt sich vom hübschen Gutmenschen zum gnadenlosen (aber immer noch heissen) Verbrecher. Eine tolle vielschichtige Hauptfigur!
Einblicke in Parallelwelt
Ein weiterer Grund, sich «McMafia» anzusehen, ist der Einblick in die Parallelwelt des organisierten Verbrechens. Die Serie spielt hinter den verschlossenen Pforten von Milliardärsvillen. Man blickt in Flughafen-Lounges und Edelrestaurants der grossen Businessmetropolen London, Tel Aviv oder Moskau. Und man sieht, wie brutal gemordet wird, um die eigene Macht und das Vermögen zu sichern.
Serie oder Realität?
Die Serie zeigt diese verborgene Parallelwelt sehr realistisch. Ich habe mich häufig gefragt: Ist das übertriebene Serienhandlung oder gibt es diese Welt wirklich? Das ist für mich das Zeichen, dass eine Serie richtig gut ist.
Wahre Tatsachen
Beim Googeln fand ich heraus: Hintergrund von «McMafia» ist eine journalistische Grossrecherche. Die Serie beruht auf dem gleichnamigen Buch von Misha Glenny. Der britische Autor ist Experte für organisierte Kriminalität.
Umso mehr Eindruck machen mir die Gräueltaten in der Serie. Auch wenn ich doch nicht alles bis ins Detail glaube. In einer Szene sieht man, wie zwei russische Mafiosi ihre Konkurrenten mit Kaviarmessern aufschlitzen. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass die Serienmacher die Realität um einige blutige Details ergänzt haben. Ganz zum Vergnügen des spektakellustigen Zuschauers natürlich.
Die ersten vier Folgen sind hier zum bingen online (ab 20 Uhr Abends). Neue Folgen gibt's immer am Montagabend um 23.30 Uhr bei SRF 1 und gleich danach auf srf.ch.