Radio SRF Musikwelle - Ein «Alphornmeer» mitten in Mailand
Die Touristen in Mailand staunen nicht schlecht, als sie am 26. September durch die Mailänder Altstadt bummeln. Gleich massenweise strömen ihnen Damen und Herren in schmucken Trachten und mit Alphörnern entgegen. Was sich hier anbahnt, ist auf dem besten Weg dazu, zum Weltrekord zu werden.
Nach und nach treffen die Musikantinnen und Musikanten auf dem Mailänder Domplatz ein. Zuerst suchen alle ihren angeordneten Spielort, danach wird geübt und dann endlich ist es soweit. Ein regelrechtes Alphornmeer intoniert gemeinsam den legendären Dreiklang zur Ouvertüre aus Rossinis Oper «Wilhelm Tell». Das ist Gänsehaut pur! Ergriffen halten die Passanten inne und lauschen den imposanten Klängen der 420 Alphornbläser. Sogar die sonst emsigen Tauben auf der Piazza Duomo verstummen ehrfürchtig. Etwas Magisches liegt in der Luft.
Im Rahmen der Expo 2015
Das Konzert auf dem Domplatz ist aber nicht das einzige des Tages. Bereits einige Stunden zuvor spielten 100 Alphornbläser im Schweizer Pavillon der Expo 2015 auf. Die Schweiz feiert in Mailand 500 Jahre Neutralität und 200 Jahre Frieden mit der Welt. Die beiden Alphornkonzerte unterstreichen diese Nachricht eindrucksvoll. Sie stehen ebenso für den Gotthard-Basistunnel, der die Millionenstadt Mailand ihrem Nachbarland Schweiz wesentlich näher bringen wird.
Schweizer Werte
Der Grossteil der Musikerinnen und Musiker war per Bahn aus der ganzen Schweiz angereist. Dahinter steckt eine planerische Meisterleistung. Aber es funktioniert alles wie am Schnürchen. Hier kommen indirekt Schweizer Werte wie Verlässlichkeit, Tradition, Qualität, Innovation, Natur und Kultur zur Geltung, was Bundesrat Ueli Maurer natürlich besonders freut. Auch er ist extra angereist, um durch seine Präsenz die Tragweite dieser Auftritte zu unterstreichen.
Abends heisst es dann wieder erschöpft aber glücklich den Heimweg anzutreten. Die geglückte Aktion hat in Mailand aber nicht nur Eindruck geschaffen, sondern auch beste Chancen dazu ins Guinness Buch der Rekorde zu gelangen. Noch nie zuvor spielten nämlich so viele Alphornbläserinnen und Alphornbläser gemeinsam ausserhalb der Schweiz auf.
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