«Ein Journalist, der irgendwas verfasst, was Erdogan nicht passt, ist morgen schon im Knast.»: Es ist jetzt nicht gerade die originellste Weise, auf welche sich das deutsche Satire-Magazin «extra 3» über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und sein, äh, leicht zweifelhaftes Verhältnis zur Pressefreiheit lustig macht - und trotzdem scheint dieser Song seine Wirkung nicht verfehlt zu haben.
Laut Informationen von SPIEGEL Online war Erdogan über diesen kurzen Song, der vorletzte Woche auf NDR zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, derart erzürnt, dass er sogar den deutschen Botschafter ins türkische Aussenministerium bestellte. Diplomaten hätten den deutschen Botschafter aufgefordert, das Video zu löschen.
Die Macher von «extra 3» zeigen sich unterdessen völlig unbeeindruckt. Im Gegenteil:
Das auswärtige Amt von Deutschland hat sich zu diesem Vorfall bislang nicht offiziell geäussert.
Update: Inzwischen hat sich auch Andreas Cichowicz, NDR Chefredaktor Fernsehen, zu Wort gemeldet: «Dass die türkische Regierung wegen eines extra-3-Beitrags offenbar diplomatisch aktiv geworden ist, ist mit unserem Verständnis von Presse- und Meinungsfreiheit nicht vereinbar», so Cichowicz.