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Let's Play «Death Stranding»: Ein Game über Wandern

Hideo Kojima polarisiert mit einem aussergewöhnlichen Game.

«Death Stranding» ist das Game, auf das wir uns dieses Jahr am meisten gefreut haben. Aber auch etwas gesorgt. Denn um das Game rankten sich schon Mythen, lange bevor es veröffentlicht wurde. Es ist von Hideo Kojima, dem Meister hinter der «Metal Gear»-Serie. Und der überwarf sich mit dem langjährigen Publisher Konami. «Death Stranding» ist nun das erste Game, dass er in Eigenregie entwickelt. Und weil er schon immer einen Hang zu Überlänge und unverständlichen Plots hatte, hätte «Death Stranding» alles zwischen Geniestreich und Katastrophe werden können.

Nun ist es da und polarisiert: Einige finden es viel zu lang und absichtlich mühsam. Ich hingegen liebe es heiss.

Denn «Death Stranding» ist ein Wandersimulator. Wir schlüpfen in die Rolle von Sam Porter Bridges, einem Postboten. Um das zerstörte Amerika neu zu einen, liefern wir schwere Pakete von A nach B.

Ein Mann wandert schwer bepackt.
Legende: Nicht ausruhen, Sam! Screenshot

Das tönt langweilig, ist es aber nicht. Denn «Death Stranding» macht etwas, das fast kein anderes Game macht: Es konzentriert sich auf die Bewegung.

Die ist nicht einfach wie sonst immer, sondern richtig schwierig. Sam ist so schwer bepackt, dass jeder Schritt in der Wüstenlandschaft eine Qual sein kann. Wir müssen ständig das Gleichgewicht halten, unser Gepäck möglichst gleichmässig aufstapeln und einen guten Weg über Stock und Stein finden. Sonst gibt es kaum Gegner, fast keine Kämpfe – stattdessen kämpfen wir gegen die unwirtliche, von Island inspirierte Landschaft.

Noch mehr auf dem Rücken.
Legende: Das ist nicht Island, sondern ein postapokalyptisches Amerika. Screenshot

Das Game ist atemberaubend schön anzusehen und klingt grossartig: Regen, Schritte, Wind, ab und zu untermalt von melancholischen Songs.

Die Geschichte dreht sich darum, isolierte Überlebende wieder zu verbinden, also Beziehungen zu knüpfen. Und das spiegelt auch eine geniale Online-Mechanik. Mit der Zeit lernen wir, Dinge zu bauen; ein Strassenabschnitt z.B., ein Generator oder eine Brücke. Das ist in der Regel viel Arbeit, lohnt sich aber immer, weil es die Fortbewegung enorm erleichtert. Das Tolle: Was ich baue, sehen auch andere online mit mir verbundene Spieler. So helfen wir uns gegenseitig, durch die unwirtliche Landschaft zu wandern.

«Death Stranding» ist ein Autoren-Game im besten Sinn: Es verwirklicht messerscharf fokussiert die Vision von Hideo Kojima. Es ist einzigartig, tut Dinge, die kein andere Game tun würde. Es ist ein Erlebnis, das niemanden kalt lässt. Und auch deshalb liebe ich es heiss.

«Death Stranding» ist für die Playstation 4. Es ist ab 18.

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