«lhre 5-Tage-Testphase ist abgelaufen» – unter diesem Titel verschicken Betrüger E-Mails, in denen die Empfänger dazu aufgefordert werden, knapp 360 Euro zu bezahlen. Sie hätten sich bei einem Streaming-Dienst registriert und es verpasst, sich rechtzeitig wieder abzumelden. Deshalb sei nun eine Rechnung für eine Jahresmitgliedschaft fällig.
Bereits im Herbst 2018 berichtete das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» über eine solche Rechnung des Dienstes Segastream.de ( Beitrag vom 28.11.18), welche Eltern einer minderjährigen Tochter hätten bezahlen müssen. Dies entbehrte jeder rechtlichen Grundlage, auch weil die Filme nach der Registrierung gar nicht angeschaut werden konnten.
Angeblicher Anwalt soll Leute zum zahlen animieren
Im neusten Fall stammt eine identische Aufforderung von der Seite Trimflix.de. Wer mehr Informationen über die Seite im Internet sucht, stösst auf Videos eines angeblichen deutschen Anwalts Manfred Fischer. Dieser klärt darin mit pseudojuristischen Argumenten die Frage, ob in solchen Fällen ein Vertrag zustande gekommen sei und rät: «Müssen Sie die Rechnung nach der Testphase bezahlen? Ja, eindeutig!» Im deutschen Anwaltsverzeichnis findet sich jedoch unter diesem Namen kein Anwalt .
Weitere Informationen:
Von Appleflix.de bis Zazaplay.de: Über 200 Namen
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz sammelt Meldungen zu den Streaming-Gaunern und stellt fest, dass diese fortlaufend neue Webseiten erstellen. Mittlerweile sind es über 200, die sich nur in Namen und Logo unterscheiden. Im jeweiligen Impressum finden sich erfundene Namen, oder solche die tatsächlich existieren, jedoch nichts mit den angeblichen Streaming-Diensten zu tun haben.