Ein klares 5:2 für das Heimteam zeigte das Skore auf dem grossen Videowürfel in der Zürcher Arena am Montagabend an. Die ZSC Lions waren gegen den EV Zug überzeugend in die Playoff-Halbfinal-Serie gestartet.
Für den Unterschied sorgte der Qualifikationssieger in einer fünfminütigen Überzahl im Mitteldrittel. Gleich 3 Treffer gelangen den Gastgebern in dieser Phase – in der Schweiz ein Novum in knapp 30 Jahren Playoffs. Aus einem 1:1 machte der ZSC so ein 4:1 und brachte den Sieg in der Folge ohne Probleme ins Trockene.
Zug im Powerplay: From Zero to Hero
Die Zuger hatten ihre 1:0-Führung im Startdrittel ebenfalls mit einem Mann mehr auf dem Eis erzielt. Womit am Ostermontag einmal mehr unterstrichen wurde, was Trainer und Spieler so oft in die Mikrofone sagen: Die «Special Teams» könnten in dieser Serie entscheidend sein.
Mit den Lions und Zug duellieren sich die beiden besten Powerplay-Mannschaften in den Playoffs. Die Zürcher stehen aktuell bei der phänomenalen Quote von 43,75 Prozent. Der EVZ steht seinem Kontrahenten nur in wenig nach: Die Zentralschweizer weisen einen Wert von 39,13 Prozent auf. Bereits 9 Tore in Überzahl sind ihnen in den Playoffs gelungen. Das Verrückte dabei: In der Qualifikation waren die Zuger mit schwachen 15,44 Prozent noch das schlechteste Powerplay-Team in der gesamten Liga gewesen.
ZSC im Powerplay: Alles läuft über Grant und Andrighetto
Bei den ZSC Lions sind die beiden grossen Figuren im Powerplay bislang Sven Andrighetto und Derek Grant. Während der Schweizer Nati-Spieler in den diesjährigen Playoffs in Überzahl bereits bei 7 Torvorlagen steht, hat der Kanadier 4 Powerplay-Treffer erzielt und ein Überzahl-Tor vorbereitet.
Grant, der in der Quali 6 seiner 18 Treffer im Powerplay schoss, hat von seinen 7 Playoff-Goals deren 4 in numerischer Überzahl erzielt. Dabei legte er, der sich in der Regel rechts neben dem gegnerischen Gehäuse positioniert, seine ganze Palette an den Tag: Die beiden Überzahl-Treffer im Viertelfinal gegen Biel schoss Grant aus nächster Nähe aus der Drehung. Das Tor zum 2:1 gegen Zug gelang dem 33-jährigen Stürmer mit einem platzierten Handgelenksschuss und beim 4:1 lenkte Grant einen Abschlussversuch von Dean Kukan brillant ins Tor ab.
«Special Teams» bleiben entscheidend
Bei numerischem Gleichstand lagen die Vorteile am Montag zwar ebenfalls bei den ZSC Lions. Vor allem im 1. Drittel gelang es dem EVZ mit aggressivem Forechecking jedoch gut, die Kreise der Zürcher zu stören. Bei 5 gegen 5 Spielern auf dem Eis waren die Unterschiede nicht so gross. Will heissen: Auch in den kommenden Spielen können die «Special Teams» für die entscheidende Differenz sorgen.