Seit dem 1:1-Ausgleich in der Serie durch Zug verlief der Viertelfinal gegen den SC Bern nach demselben Muster: Auf einen überzeugenden Heimsieg liessen die Zentralschweizer einen pomadigen Auftritt in der Bundesstadt folgen. So auch am vergangenen Mittwoch, als die Zuger faktisch chancenlos waren und den Serienausgleich zum 3:3 hinnehmen mussten.
Doch auch die Berner verpassten jeweils nach überzeugenden Auftritten zuhause, in der Fremde nachzudoppeln. Vor allem die Berner Goalies haben die Reisen nach Zug in unguter Erinnerung. Beim 1:6 (Spiel 3) musste Adam Reideborn während der Partie Philip Wüthrich Platz machen, 4 Tage später folgte der umgekehrte Wechsel schon beim Stand von 0:2. Am klaren Schlussresultat (2:6) änderte auch diese Rochade nichts.
Keine offene Goalie-Frage
Die Goalie-Frage hat SCB-Coach Jussi Tapola inzwischen geklärt. Der Finne entschied sich für Wüthrich, während Reideborn auf der Tribüne Platz nehmen musste. Da Wüthrich beim 3:0-Sieg am Mittwoch seinen Kasten reinhielt, dürfte der 27-Jährige auch in der «Belle» am Samstag das Berner Tor hüten.
Der bisherigen Logik folgend müsste das alles entscheidende Spiel 7 in Zug eine klare Angelegenheit für das Heimteam werden. Die «Alles-oder-nichts-Spiele» haben jedoch ihre eigenen Gesetze.
SCB mit ausgeglichener Bilanz
Seit der Einführung des Best-of-7-Modus in den Playoffs haben sowohl Zug als auch Bern 10 Mal ein 7. Spiel bestritten. Auf den ersten Blick spricht die Statistik in dieser Sparte für den EVZ, die sieben Mal reüssierten, während die Berner eine ausgeglichene Bilanz von 5 Siegen und Niederlagen vorweisen.
Die letzte Pleite in einer «Belle» liegt beim SCB jedoch lange zurück. Seit der dramatischen Niederlage im Playoff-Final 2012 gegen die ZSC Lions – das Siegtor fiel 2,5 Sekunden vor der Schlusssirene – haben die Berner keine «Finalissima» mehr verloren. Der Reihe nach zogen Zug (2013), Genf-Servette (2013), Lausanne (2015) und Biel (2019) den Kürzeren.
Nichtsdestotrotz dürften die Vorteile am Samstag bei Zug liegen. Vorausgesetzt, der dreifache Meister kann an die Leistungen aus den letzten beiden Heimspielen anknüpfen.