Frage: Wie sieht ein Horror-Start in eine NHL-Karriere aus? Antwort: So wie jener von Elvis Merzlikins.
Nach 6 Jahren im Fanion-Team des HC Lugano ging der Nordamerika-Traum des lettischen Goalies im vergangenen Sommer endlich in Erfüllung. Am 5. Oktober stand er für die Columbus Blue Jackets erstmals im Gehäuse – und bekam von den Pittsburgh Penguins sogleich 7 Tore eingeschenkt.
Es folgten weitere durchwachsene Leistungen, rund 3 Monate vergingen nach dem Debüt, bis Merzlikins in seinem insgesamt 11. Einsatz den ersten NHL-Sieg bejubeln durfte. Es sollte der Startschuss zu einem eindrücklichen Lauf sein.
3 (!) Shutouts in einer Woche
Seither hexte der 25-Jährige die Blue Jackets in 9 Spielen zu 7 Siegen. Dass Merzlikins aktuell so gefragt ist, liegt auch an der mehrwöchigen Verletzungspause von Stammgoalie Joonas Korpisalo. Viel besser hätte Merzlikins diese Chance aber nicht nutzen können.
Im besagten Zeitraum blieb der Ex-Luganesi nur ein einziges Mal unter einer Fangquote von 90% – über die gesamte Saison gesehen steht er mittlerweile bei 92,8% gehaltener Schüsse. Vergangene Woche lieferte Merzlikins sein bisheriges Meisterstück ab, indem er gegen Vegas, Boston und New Jersey innerhalb von 7 Tagen 3 Shutouts realisierte.
Auch Kubalik «on fire»
Für Aufsehen sorgt in der NHL neben Merzlikins auch noch ein zweiter Spieler, der letzte Saison noch in den Schweizer Stadien für Furore gesorgt hatte. Der ehemalige Ambri-Stürmer Dominik Kubalik ist derzeit kaum aufzuhalten. In den vergangenen 8 Spielen netzte der Tscheche gleich 10 Mal ein und hat grossen Anteil am Aufschwung der Chicago Blackhawks (5 Siege de suite).
Mit insgesamt 21 Toren in 48 Partien ist Kubalik zurzeit der beste Torschütze aller NHL-Rookies. Der Lohn: Ein regelmässiger Platz in einer der beiden Parade-Linien der Blackhawks gemeinsam mit den Superstars Jonathan Toews und/oder Patrick Kane.
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 17.01.2020, 07:30 Uhr