Rauchbomben, Feuerwerksraketen, eingetretene Gittertore, brennende Bäume: Ein vermummter Mob hat am Samstagnachmittag das Vereinsgelände von Olympique Marseille verwüstet. 25 Personen wurden von den zeitweise überforderten Polizeikräften verhaftet.
Rund 300 aufgebrachte Anhänger protestierten zunächst vor dem Gelände gegen die sportliche Talfahrt und die Klubführung. Dann verschafften sie sich gewaltsam Zutritt in «La Commanderie». Nach Klubangaben sei die Lage für die anwesenden Spieler, Mitarbeiter und Sicherheitskräfte «lebensbedrohlich» gewesen.
Sportliche Krise
Marseille ist in der Ligue 1 nach zuletzt 3 Niederlagen aus den Europacup-Rängen gerutscht. Trainer Andre Villas-Boas erklärte am Freitag, er werde seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Zuletzt wurde Lucien Favre mit dem Klub in Verbindung gebracht.
Olympique Marseille verurteilte die Übergriffe in einer Stellungnahme «auf das Schärfste». Die französische Liga reagierte mit der Verschiebung des für Samstagabend angesetzten Heimspiels gegen Stade Rennes.