6. September 2013: Island gastiert im Rahmen der WM-Quali in Bern. Durch Treffer von Stephan Lichtsteiner (2), Fabian Schär und Blerim Dzemaili geht die Schweiz bis zur 54. Minute mit 4:1 scheinbar unaufholbar in Führung. Weil Johann Gudmundsson seinen Dreierpack perfekt macht und die Nati nachlässt, endet eine verrückte Partie noch 4:4. Nur die Schweiz fährt später an die WM nach Brasilien.
Ein Grossteil der damaligen Startelf Islands gehört auch heute noch zum Kader. Und doch hat sich vieles verändert. 2016 qualifizierten sich die Nordländer zum ersten Mal für eine Endrunde. Der sensationelle Achtelfinal-Sieg gegen England an der EM in Frankreich brachte dem Team um Starspieler Gylfi Sigurdsson in der Heimat endgültig Heldenstatus ein. Und dazu eine Welle der Sympathie in ganz Europa. Islands «Huh»-Schlachtruf nach den Spielen ging viral.
Den Höhepunkt erreichte die goldene Generation der Isländer aber in diesem Sommer an der WM in Russland. Zwar reiste das 330'000-Einwohner-Land sieglos wieder ab. Allein die Qualifikation für die WM-Endrunde ist nicht hoch genug einzuschätzen.
Neuer Trainer, gleiche Spieler
Nun visiert Island die EM 2020 an. Nicht mehr mit an Bord ist Trainer Heimir Hallgrimsson. Der 51-Jährige legte sein Amt nach der WM 2018 nieder, um sich vollends seinem erlernten Beruf als Zahnarzt zu widmen. Sein Nachfolger heisst Erik Hamren. Der 61-Jährige hatte zwischen 2009 und 2016 fast sieben Jahre lang die schwedische Nationalelf betreut.
Auf dem Platz hingegen dürfte Island auf bewährte Kräfte setzen. In der Abwehr können die Nordländer mit Ragnar Sigurdsson und Sverrir Ingi Ingason auf ein eingespieltes Duo zählen. Die Beiden bilden zusammen die Innenverteidigung von Rostow in Russland. Im Mittelfeld zieht weiterhin Everton-Spielmacher Gylfi Sigurdsson die Fäden und im Sturm soll Kolbeinn Sigthorsson für die Tore sorgen. Augsburgs Alfred Finnbogason fehlt wegen komplizierten Knieverletzungen genauso wie Captain Aron Gunnarsson. Mit Victor Palsson (FCZ) und Runar Mar Sigurjonsson (GC) sind dafür zwei Super-League-Akteure dabei.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 06.09.2018, 22:20 Uhr