- Der FC St. Gallen kommt am 34. Spieltag im Letzigrund zu einem 3:1-Sieg gegen den FC Zürich.
- Zeidlers Plan geht auf: Er wechselt Itten, Ruiz und Demirovic erst zur Halbzeit ein, das Trio sorgt für den Sieg.
- YB (bei einem Spiel weniger 2 Punkte vor St. Gallen) kann somit am Sonntag noch nicht Meister werden.
- Sion und Thun trennen sich im Kellerduell 1:1.
Die erste Überraschung hatte es schon vor dem Anpfiff des St. Galler Gastspiels im Letzigrund gegeben: FCSG-Trainer Peter Zeidler, nicht eben als Rotationsweltmeister bekannt, setzte mit Cedric Itten, Victor Ruiz und Ermedin Demirovic 3 absolute Teamstützen auf die Bank. Das Trio sollte in Halbzeit 2 für Wirbel sorgen.
Dieser Teil des Plans ging rasch auf: 48. Minute, Demirovic auf Itten – 2:1. Es war bereits das 16. Saisontor für St. Gallens Nummer 13. Die Gäste waren auf einmal drückend überlegen, in diesem Stil ging es weiter:
- 53. Minute: Demirovics freistehender Abschluss wird noch entscheidend abgefälscht.
- 61. Minute: Jérémy Guillemenot scheitert aus kürzester Entfernung. Aus Wut zerreisst er sein Trikot (und muss mehrere Minuten draussen warten, ehe ein neues verfügbar ist).
- 76. Minute: Der 22-Jährige holt Versäumtes nach. Die Hereingabe von Lukas Görtler bringt er abgefälscht im Tor zum 3:1 unter.
- 87. Minute: Erneut wird Guillemenot im Strafraum gelegt. Schiedsrichter Adrien Jaccottet zeigt abermals auf den Punkt – nimmt seinen Entscheid nach Video-Konsultation aber wieder zurück.
Auf diesen Rückstand konnte der FC Zürich, der in der 2. Hälfte stark abbaute, nicht mehr reagieren. In der Nachspielzeit flog zu allem Überfluss auch noch Marco Schönbächler vom Platz – offenbar wegen einer Schiedsrichter-Beleidigung.
Penalty nach 38 Sekunden
St. Gallen hatte schon die 1. Halbzeit mit einem veritablen Blitzstart begonnen: Nathan legte Guillemenot nach 38 Sekunden, Jordi Quintilla verwertete den fälligen Penalty cool. In der Folge wurde der FCZ stärker. Folgerichtig gelang dem omnipräsenten Benjamin Kololli der Ausgleich (16.). Dem Tor war ein starker Rush auf der Seite von Startelf-Debütant Henry Koide vorausgegangen. Jedoch auch ein Zweikampf von Koide gegen Miro Muheim, bei dem man wohl auch auf Foul hätte entscheiden können.
In einer mitunter hart geführten Partie agierten beide Teams mit offenem Visier. Auf Seiten der Espen scheiterte Ribeiro doppelt, als er erst einen Distanzschuss knapp neben das Tor setzte und anschliessend einen weiteren Abschluss mirakulös von FCZ-Keeper Yanick Brecher pariert sah (34.). Auch St. Gallens Keeper Lawrence Ati Zigi konnte sich auszeichnen: Er rettete bei einem Kololli-Freistoss (41.).
«Angstgegner» FCZ
Weil St. Gallens eigentliche erste Garde dann in der 2. Halbzeit für den Vollerfolg sorgte, kann YB, das bei einem Spiel weniger 2 Punkte vor St. Gallen liegt, noch nicht am Sonntag Meister werden. Der FCZ seinerseits verlor den Nimbus als Angstgegner der Ostschweizer, hatte er doch in dieser Saison zuvor alle 3 Partien gewonnen. Der letzte Sieg des FCSG im Letzigrund lag gar über 5 Jahre zurück.
So geht es weiter
In den letzten beiden Runden empfängt St. Gallen am 31. Juli Xamax, um sich dann 3 Tage später zum Knaller gegen YB nach Bern zu begeben. Auf den FC Zürich wartet ein Mammutprogramm: Am 28. Juli wird die wegen Corona verschobene Partie gegen Sion nachgeholt, am 31. Juli geht es nach Luzern und am 3. August bildet das Heimspiel gegen Thun den Saisonabschluss.