Was das «Rennen» um den Meistertitel 2020/21 betrifft, stellen sich nach der 21. Runde nur noch Fragen statistischer Art. Werden die Berner mit einem noch grösseren Vorsprung Meister werden als vor zwei Jahren, als sie die Basler um 20 Punkte distanzierten? 2011/12 holte Basel ebenfalls den Rekordvorsprung von 20 Punkten auf den ersten Verfolger Luzern heraus.
Löst sich ein Team aus dem homogenen Pulk?
15 Runden sind noch zu spielen. Damit der Rekord nicht gebrochen wird, müsste eines von zwei Dingen geschehen. In den nächsten Wochen und Monaten müsste der Meister deutlich nachlassen und seine Kadenz verlieren. Oder einer der «Verfolger» müsste sich aus dem homogenen Pulk lösen und seinerseits im Stil der Young Boys auftrumpfen.
Aus der jetzigen Sicht ist das eine so wenig wahrscheinlich wie das andere. YB dreht einsam seine Kreise, wie ein Adler ohne natürlichen Feind. Unter den anderen neun Mannschaften ist Runde für Runde alles möglich.
14 Punkte zwischen dem Zweitplatzierten und dem Schlusslicht
Hinter YB gehen die Mannschaften im Gänsemarsch. Von Basel bis Vaduz sind die Abstände gering, und jede Mannschaft weist eine andere Punktzahl auf. Das wird auch nach dem Nachtragsspiel vom Mittwoch zwischen Vaduz und Luzern noch so sein, wenn es in diesem Match einen Sieger gibt.
Die Vaduzer werden bis auf einen Punkt an den Vorletzten Sion herankommen, wenn sie gewinnen. Davor lägen mit je einem Punkt Abstand Luzern (23), Lausanne (24) und Servette (25). Verwaist wäre die Punktzahl 26, aber dann folgen Lugano (27), St. Gallen (28) und Zürich (29). Nur Basel (32) marschiert ein bisschen vorneweg.
Überraschende Umstürze sind möglich
Diese einzigartige Konstellation macht deutlich, dass in den letzten 15 Runden sehr vieles möglich sein wird, auch nie erwartete Umstürze. Selbst Mannschaften wie St. Gallen, Zürich und Lugano, die zurzeit auf scheinbar gesicherten Plätzen liegen, könnten sehr rasch in die Bredouille geraten, wenn sie ein paarmal nicht gewinnen.
St. Gallen war nach drei Runden mit drei 1:0-Siegen alleiniger Leader. Seither holten die Ostschweizer aus 18 Spielen nur 19 Punkte – zwei Punkte weniger als Vaduz in der gleichen Zeit, falls die Liechtensteiner am Mittwoch gewinnen.