- Die Fussball- und Eishockey-Verbände reagieren auf die Corona-Einschränkungen.
- Die Swiss Football League sieht die Existenz der Klubs bedroht, die Saison soll aber weitergeführt werden.
- Swiss Ice Hockey macht sich ebenfalls finanzielle Sorgen. Die aktuelle Spielzeit soll vorläufig bis am 1. Dezember weitergeführt werden.
Die neusten Massnahmen des Bundesrats um die Corona-Pandemie einzudämmen, treffen den Schweizer Profisport hart. Faktisch finden ab sofort nur noch Geisterspiele in den höchsten Schweizer Fussball- und Eishockey-Ligen statt.
«Enorme negative Auswirkungen»
Die Swiss Football League hat kurz nach der Verkündung der neuesten Einschränkungen Stellung genommen: «Der Entscheid hat enorme negative Auswirkungen auf die finanzielle Situation der SFL-Klubs», heisst es in der Medienmitteilung.
Spiele ohne Publikum stellen eine existenzielle Bedrohung dar, weshalb es für die Klubs enorm wichtig sei, «eine Perspektive zu haben, wann das Verbot wieder gelockert werden kann».
Saison soll weitergeführt werden
Ein Saisonabbruch komme für die SFL nicht infrage. Man sei überzeugt, «auch unter diesen epidemiologisch schwierigen Bedingungen einen sicheren Spielbetrieb organisieren und den Menschen in einer Zeit mit massiven Einschränkungen Abwechslung bieten zu können».
Wichtig sei aber, so der Verband weiter, dass bei positiven Tests nicht die ganze Mannschaft in Quarantäne geschickt wird, sondern nur betroffene Personen. «Dies wurde vor Beginn der Saison von den zuständigen Stellen in diesem Sinne genehmigt.»
Hockey-Verband hofft auf Finanzhilfe
Auch Swiss Ice Hockey spricht von einem «grossen Rückschlag». Die Geisterspiele bedeuten nun neue «enorme zusätzliche wirtschaftliche Herausforderungen». Eine längere Phase ohne Zuschauer in den Stadien «würden die Klubs akut in ihrer Existenz bedrohen».
Man hoffe nun auf eine Geldspritze: «Um Konkurse im Schweizer Profi-Eishockey unmittelbar vermeiden zu können», seien die Klubs auf «finanzielle Soforthilfen sowie die Möglichkeit auf Kurzarbeitsentschädigungen auch bei befristeten Arbeitsverträgen angewiesen.»
Saisonfortführung vorläufig bis 1. Dezember
Der Verband geht aktuell zudem von einem «verbreiteten Stellenabbau» und «grossen Schäden» für die Nachwuchsförderung aus.
Ob die Saison weitergespielt wird, war am Mittwochabend nach dem Bundesratsentscheid noch nicht klar. Am Donnerstagmorgen gaben die Klubs aber bekannt, dass vorläufig bis am 1. Dezember weitergespielt werden soll.
Swiss Olympic: Verständnis und Forderungen
Swiss Olympic betrachtet die aktuelle Situation als «grosse Herausforderung». Man verstehe das Vorgehen des Bundesrats. Entscheidend sei jedoch, «dass der Zugang zu den Sportanlagen schweizweit gewährleistet ist, damit Trainings lokal stattfinden können, ohne dass eine lange Anreise zurückgelegt werden muss». Begrüsst wird, dass Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren ohne Einschränkungen Sport betreiben dürfen.
Aber: Der neuste Entscheid würde den Flickenteppich in den Kantonen nicht beseitigen. Man erwarte, dass die «entsprechenden Kantone die Lage analysieren und sich wenn möglich ebenfalls an den Vorgaben des Bundesrats orientieren, um die Situation für die Sportverbände und Vereine zu erleichtern».
Zudem strebt der Verband finanzielle Unterstützung für Nachwuchs-, Breiten- und Leistungssport von Bund und Kantonen an.