Bei Luzern ist definitiv der Wurm drin. Anders kann man es sich kaum erklären, dass der Klub, welcher vor Saisonbeginn noch als einer der Transfersieger galt, nach 8 Spieltagen mit 4 von möglichen 24 Punkten auf dem vorletzten Platz in der Super League liegt.
Resultate
Identität verloren
Noch vor 3 Monaten herrschte in der Innerschweiz nach dem Cupsieg Ekstase. Diese weicht nun immer mehr Ernüchterung, ja sogar Ratlosigkeit. FCL-Trainer Fabio Celestini sagte im Vorfeld der 2:3-Niederlage gegen Lugano am Sonntag gegenüber dem Blick, er habe seine Mannschaft «etwas verloren».
Gemeint habe er damit, dass sich seine Equipe nach einer guten Vorbereitung und einem ansprechenden Saisonauftakt (3:4 gegen YB) negativ entwickelt hat. «Das ist nicht mehr unser FCL», präzisierte Celestini gegenüber SRF Sport. Obschon sich der 45-Jährige mit dieser Aussage kaum auf die Personalsorgen bezieht, dürften die Absenzen mitverantwortlich für die gegenwärtige Misere beim FCL sein.
Fehlende Leader
Speziell das Fehlen von Stürmer Pascal Schürpf und Stammgoalie Marius Müller macht Luzern zu schaffen, zumal unklar scheint, wann das Duo wieder wettkampffähig ist. Schürpf verletzte sich im Auftaktspiel gegen YB, in dem er 2 Tore erzielt hatte, am Knie und musste seither pausieren. Müller klagt ebenfalls seit besagter Spektakel-Partie gegen den Meister über Adduktorenbeschwerden. Zwar wagte der deutsche Schlussmann vor 2 Wochen gegen GC (1:1) ein Comeback. Die nächsten beiden Spiele liess Müller aber wieder aus.
Aufgrund der Absenzen von Schürpf und Müller fehlt Luzern aktuell nicht nur eine gehörige Portion fussballerische Qualität. Es besteht auch ein Mangel an Leadership. Selbst die beiden erfahrenen Neuzugänge Holger Badstuber und Christian Gentner können die weggebrochenen Führungsqualitäten eines Schürpfs oder Müllers (noch) nicht kompensieren. Dazu kommt, dass mit David Zibung und Christian Schwegler im Sommer 2 Charakterköpfe zürückgetreten sind.
Wie fest sitzt Celestini im Sattel?
Wer Gründe für die Luzerner Baisse sucht, der findet sie auch. Und doch muss Celestini seine «verlorene» Mannschaft schnellstmöglich wieder «finden». Gelingt ihm das nicht, dürfte auch der verdientermassen hohe Kredit des Lausanners früher oder später aufgebraucht sein.
11 Partien de suite ist Luzern in der Super League mittlerweile sieglos. Eine so lange Durststrecke erlebten die Innerschweizer zuletzt 2014. Damals musste Trainer Carlos Bernegger nach der 11. Partie ohne Dreier seinen Posten räumen. Einfacher wird es für den FCL nicht: Die nächsten beiden Liga-Gegner heissen Basel und YB.