«Nach dem Meistertitel ist vor der neuen Saison» - so dürfte das Motto des FC Basel nach dem neuerlichen Titelgewinn lauten. Denn obwohl die Spielzeit für den frischgebackenen Meister erst am kommenden Samstag gegen Lausanne zu Ende geht, wird im Hintergrund bereits fleissig an der Zukunft gebastelt. Eine Zukunft, die der FCB wohl ohne einige seiner bisherigen Schlüsselspieler in Angriff nehmen muss.
Gewichtige Abgänge drohen
FCB-Präsident Bernhard Heusler kennt die gängigen Mechanismen im Fussballgeschäft nur zu gut: Wer erfolgreich ist, weckt Begehrlichkeiten. Bereits in der Vergangenheit hatten die Basler ihre Aushängeschilder wie Xherdan Shaqiri oder Granit Xhaka ziehen lassen müssen.
«Wechsel gehören zum Fussball dazu. Es ist unsere Aufgabe, jetzt neue Akzente zu setzen», analysierte der 50-Jährige inmitten der Basler Feierlichkeiten sachlich. Ganz getreu der viel zitierten Redewendung «Stillstand gleich Rückschritt», oder wie Heusler sagt: «Es gibt nichts Gefährlicheres, als wenn man denkt, wir haben alles richtig gemacht und jetzt bleiben wir stehen. Wir müssen viel ändern.»
Sommer geht - Stocker auch?
An der Personalfront dürfte beim FCB in den kommenden Wochen viel Bewegung herrschen. Torhüter Yann Sommer verlässt den Verein, einen adäquaten Ersatz haben die Verantwortlichen noch nicht gefunden. «Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge», sagt Sommer, der in die Bundesliga zu Borussia Mönchengladbach wechselt, «der Abschied wird nicht einfach.»
Von seiner emotionalen Seite zeigte sich auch Valentin Stocker. Die Aussagen des Innerschweizers, der bereits den 6. Meistertitel mit dem FCB feiern konnte, klangen stark nach Abschied. Heusler macht keinen Hehl daraus, dass Stocker nächste Saison wohl kaum mehr dem Kader des FCB angehören wird: «Wir müssen akzeptieren, falls er den Schritt in die Bundesliga machen sollte.»
Stocker, der seit 2007 das FCB-Trikot trägt, hatte sich in der Vergangenheit trotz Angeboten stets für Basel und gegen einen Wechsel ins Ausland entschieden.
Was passiert mit Murat Yakin?
Doch nicht nur an der Spielerfront - auch Akteure wie Fabian Frei oder Fabian Schär haben sich längst für ausländische Vereine interessant gemacht - droht Unruhe. Selbst die Zukunft von Meistercoach Murat Yakin ist trotz Vertrag bis 2015 offen. Der ehemalige Innenverteidiger stiess mit seinem Resultatfussball bei Spielern und Fans auf wenig Gegenliebe. «Es ist die unspektakulärste Mannschaft seit Beginn der Titel- und Erfolgsserie 2009/10 unter Trainer Thorsten Fink», lautet das vernichtende Urteil des Tages-Anzeigers .