Die Stadien sind leer, der Fussball ruht. Hinter den Kulissen zeigt sich jedoch ein konträres Bild. «Momentan wird mir gewiss nicht langweilig. Es gibt viel zu planen», erzählt ein gut ausgelasteter Christoph Spycher. Sein Titel widerspiegelt die Aufgaben des YB-Sportchefs aktuell nicht.
Die Umstellung auf Homeoffice gehört zu Spychers momentanen Aufgaben. Für die Spieler ist er eine Art Krisenmanager. «Der Fussball steht für einmal nicht im Vordergrund», betont der frühere Nati-Spieler. «Meine 1. Priorität ist es, dass es unseren Spielern gut geht, sie sich aufgehoben fühlen.» Gerade bei ausländischen Akteuren, die nicht zuhause bei ihren Familien sein können, sei dies besonders zentral.
Was wäre, wenn die Meisterschaft bis Juli andauert? Die Verträge von 5 YB-Spielern laufen Ende Juni aus. «Das ist kein Problem von YB, sondern ein globales. Da müssen die Weltverbände Lösungen finden», meint Spycher. Es ist nur eines von vielen Fragezeichen.
Vieles offen
Andere lauten: Haben die Young Boys noch genug Geld für Transfers, jetzt da Verluste drohen? Folgt der Ausverkauf, weil sich Ligen wie die Bundesliga die ganz grossen Fische nicht mehr leisten können?
Spycher nimmt es gelassen. «Das sind Planspiele, die aktuell nicht an erster Stelle stehen.» Für ihn liegt der Fokus darauf, seinen Klub durch die schwierige Phase zu führen. Eben so, wie es ein Krisenmanager zu tun hat.