Normalerweise trägt England seine Länderspiele im Wembley, dem Nationalstadion in London, aus. So zum Beispiel die Nations-League-Begegnung gegen Spanien, die mit 1:2 verloren ging. Die Partie gegen die Schweiz findet allerdings in Leicester statt.
«Dass man für dieses Spiel in die Provinz geht, statt im Wembley zu spielen, zeigt, dass die Schweiz nicht als Gegner von einem grossen Kaliber wahrgenommen wird», sagt Peter Schnyder von Radio SRF.
Im Mutterland des Fussballs zählt nur eins: Die Premier League.
Dies liege einerseits daran, dass Schweizer trotz prominenter Namen wie Granit Xhaka bei Arsenal oder Xherdan Shaqiri bei Liverpool in der Premier League noch keine grossen Stricke zerrissen oder Spuren hinterlassen hätten.
Andererseits schere sich der Engländer keinen Deut um die Schweizer Liga. «Im Mutterland des Fussballs zählt nur eins: Die Premier League, die teuerste Liga der Welt», führt Schnyder aus.
Schweiz auch in den Zeitungen kein Thema
So ist die Schweiz selbst am Tag des Testspiels kaum ein Thema in den englischen Gazetten. Eher wird darüber geschrieben, welche Spieler eine Pause und welche Spielpraxis erhalten sollen. Oder wie die Lücke zu den Top-Nationen geschlossen werden soll.
Auch ein Thema ist die drohende historische Schmach: Verliert England gegen die Schweiz, müssten die Briten erstmals in der 155-jährigen Verbandsgeschichte 4 Niederlagen in Serie einstecken.
Das geplatzte WM-Viertelfinal-Duell
In der näheren Vergangenheit war die Schweiz nur einmal kurzzeitig in den englischen Fokus gerückt: Nämlich als möglicher Viertelfinal-Gegner der «Three Lions» an der WM in Russland in diesem Sommer. Das Duell platzte bekannterweise mit dem Schweizer Aus im Achtelfinal gegen Schweden.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 10.09.2018, 22:35 Uhr.