Am 15. Juni gilt es für die Schweizer Nationalmannschaft ernst. Im ersten Gruppenspiel der Europameisterschaft trifft die Nati auf Ungarn. Die Vorfreude ist bei Trainer Murat Yakin «riesig», wie er im «Tagesgespräch» bei Radio SRF verlauten liess.
Kopfzerbrechen bereitet dem 49-Jährigen derzeit die schwierige Situation in der Offensive. Breel Embolo ist immer noch angeschlagen und auch die aufgebotenen Alternativen zeichneten sich in dieser Saison nicht durch unbändige Torgefahr aus.
«Wir haben einige Spieler, die zurückgetreten sind und solche die verletzt sind, die wir ersetzen müssen. Einen neuen Goalgetter, der ein Tor nach dem anderen schiesst, können wir nicht aus dem Hut zaubern», so Yakin. Vielleicht müsse man eine neue Strategie anwenden. Schliesslich habe er keine andere Wahl, als mit jenen Spielern zu arbeiten, die zur Verfügung stehen.
Im Gespräch nahm Yakin zudem Stellung zu ...
- ... seiner Beziehung mit Captain Granit Xhaka:
«Ich habe es mit Granit sehr gut. So wie wir beide aufgewachsen sind, wird es halt einmal ein bisschen laut. Das soll man nicht als Kritik verstehen. Wir wollen zusammen Erfolg haben. Er ist mein Captain auf dem Platz, der die Mannschaft anführt. Sein Kommentar nach dem Kosovo-Spiel habe ich nicht als Kritik empfunden und wir haben das Ganze ausgesprochen. An der EM sind ihm keine Grenzen gesetzt. Solange es dem Erfolg dient, darf er alles machen.»
- ... den Zielen an der EURO in Deutschland:
«Wir wollen die Gruppenphase natürlich so gut wie möglich spielen und sie überstehen und den Rest werden wir sehen. Wir werden es den Gegnern nicht einfach machen. Wir werden auf uns fokussiert sein und nicht auf die Kontrahenten. Wir sind stark genug und wir wissen, was wir können. An Endrunden gibt es keine einfachen Gruppen und keine einfachen Gegner mehr. Wir haben aber bewiesen, dass wir auch starke Teams besiegen können.»
- ... der Kritik an seiner Person und der harzigen EM-Qualifikation:
«Das Einzige, was in der EM-Qualifikation nicht gut war, waren die Resultate. Ich kann absolut verstehen, dass es einige Experten vielleicht nicht ganz verstanden haben, wie wir spielen wollen. Statistiken zeigten, dass wir auf dem richtigen Weg gewesen sind und dass wir uns das selbst ein bisschen eingebrockt haben. Man hat es in jedem Spiel gesehen, dass wir sehr dominant waren und dass wir uns sehr viele Chancen erarbeitet haben. Was gefehlt hat, war die Effizienz. In der Defensive haben wir sehr leichtsinnig Tore bekommen. Aber wir haben die Qualifikation geschafft und das war das Wichtigste.»
- ... seiner Zukunft als Nati-Trainer nach der EM:
- «Man muss sich immer wieder beweisen und das ist immer meine Strategie. Für mich ist es nicht entscheidend, ob ich eine Garantie oder Sicherheit habe, wie es nach der EM weitergeht. Darum habe ich die angebotene Vertragsverlängerung nicht angenommen. Nach der EM werden wir genauestens diskutieren und schauen, ob es eine Fortsetzung gibt.»