- Aus Schweizer Sicht fehlt bei der Athletissima in Lausanne das mitreissende Highlight.
- Die einzige persönliche Bestleistung geht auf das Konto des Genfer 5000-m-Läufers Julien Wanders, der sogar nahe am Landesrekord dran war.
- Sonst liefern die Swiss-Athletics-Vertreter vor allem Durchschnitt ab, seine neuen Ansprüche nicht ganz erfüllen kann Sprinter Alex Wilson.
- Hier haben wir für Sie das Meeting aus internationaler Perspektive zusammengefasst.
200 m: Wilson hat Rückschlag zu verkraften
Ausgerechnet beim ersten Diamond-League-Einsatz 2019 – und dazu vor Heimpublikum – schien Alex Wilson handicapiert. Fünf Tage nach seinem Double-Landesrekord musste der Sprinter darum zurückbuchstabieren. Er gab hinterher grosse Schmerzen in den Rippen an. Der Basler wurde auf der halben Bahnrunde in 20,29 Sekunden gestoppt und belegte somit Platz 6. Hätte Wilson seine 19,98 Sekunden vom Sonntag in La Chaux-de-Fonds bestätigen können, wäre er in einem ultraschnellen Rennen Vierter geworden.
200 m
5000 m: Wanders lange auf Rekordkurs
Der Wahl-Kenianer Julien Wanders war lange drauf und dran, den Uralt-Landesrekord von Markus Ryffel aus dem Jahr 1984 (13:07,54 Minuten) zu unterbieten. Auf den letzten 3 Runden kam der 23-Jährige vom Vorhaben ab. Er lief als 14. über die Ziellinie und musste sich mit der klaren persönlichen Bestmarke von 13:13,84 begnügen. Im Anschluss gab der Genfer ein Versprechen ab: «Jetzt attackiere ich den Rekord eben beim nächsten Mal!»
400 m Hürden: Sprunger macht Schritt vorwärts
Léa Sprunger kommt nach einem gemächlichen Start ins WM-Jahr besser in Fahrt. In 55,24 Sekunden verbesserte sich die Waadtländer Langhürdlerin deutlich und löste zudem die Tickets für die WM in Doha und die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio, ihrem letzten grossen Karriereziel. Ein 5. Rang gegen starke Konkurrenz war eine weitere Belohnung für die Europameisterin. Disziplinenkollege Kariem Hussein lief im Vorprogramm in 50,00 Sekunden persönliche Saisonbestzeit, hinkt aber seiner Bestform weiter hinterher.
100 m: Kambundji und Kora mit soliden Rennen
Nach einem verhaltenen Saisonauftakt schraubte Mujinga Kambundji in einem hochkarätigen Feld ihre Bestleistung 2019 immerhin um 15 Hundertstel auf 11,27 Sekunden herunter. «Die Zeit ist okay, ich konnte gut beschleunigen, habe aber auf den letzten Metern noch Aufholbedarf», kommentierte die 27-jährige Bernerin.
100 m Frauen
Auf Tuchfühlung mit Kambundji kam Salomé Kora als Achte ins Ziel. Die Ostschweizerin vermochte in 11,29 Sekunden ihren von wenigen Tagen aufgestellten Karriere-Topwert (11,13) zu bestätigen.
Frauen-Sprint-Staffel: Auf Rang 3 verwiesen
Wie im Einzelrennen konnte Schlussläuferin Kambundji auch über 4x100 m auf den letzten Metern nicht mehr ganz aus dem Vollen schöpfen. Die 27-Jährige musste sich deshalb von der chinesischen Konkurrentin noch überholen lassen und rettete Rang 3 ins Ziel. Zusammen mit Kora, Sarah Atcho und Ajla Del Ponte erreichte das Schweizer Quartett eine Endzeit von 42,60 Sekunden. Nach zwei Rekord-Feuerwerken in den Jahren 2017 und 2018 verdienten sich die Vier heuer keinen Sonderapplaus.
800 m: Büchel geht der Sprit aus
«Stocksauer»: Mit diesem gewöhnungsbedürftigen Begriff umschrieb Selina Büchel den Zustand ihrer Muskulatur nach 750 m Renndauer. Lange fühlte sich die Toggenburgerin gut, ehe im Endspurt die Kräfte merklich schwanden. Folglich schrammte sie als Vierte in 2:01,58 Minuten um 9 Hundertstel an ihrer Saisonbestleistung vorbei.
Service zur Athletissima
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 05.07.2019 20:00 Uhr