Nach dem Gewinn von Olympia-Bronze reisten Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré nicht an die EM in Wien. Das Duo verzichtet damit freiwillig auf die Titelverteidigung und gönnt sich nach den Strapazen der letzten Wochen eine Pause. «Kopf und Körper wären für ein Turnier nicht bereit», sagte Heidrich noch in Tokio.
Viele Abwesende bei den Frauen
Den Schweizerinnen tun es andere Topteams bei den Frauen gleich. Angeführt wird das pro Geschlecht 32 Teams umfassende Teilnehmerfeld deshalb von den Olympia-Vierten und Europameisterinnen von 2019, den Lettinnen Tina Graudina/Anastasija Kravcenoka, sowie von Tanja Hüberli und Nina Betschart.
Die als Nummer 3 gesetzten Zentralschweizerinnen und EM-Zweiten von 2018 können in Wien ihren Olympia-Frust verdauen, nachdem sie in Tokio den Achtelfinal gegen Heidrich/Vergé-Dépré verloren haben. Hüberli/Betschart treffen in ihrem ersten Vorrundenspiel am Mittwoch auf die Norwegerinnen Ane Hjortland/Sunniva Helland-Hansen.
Dazu treten aus Schweizer Sicht Zoé Vergé-Dépré, die jüngere Schwester von Anouk, und Esmée Böbner an.
Männer-Tableau sehr gut besetzt
Bei den Männern starten mit den Olympia-17. Mirco Gerson/Adrian Heidrich und Florian Breer/Marco Krattiger ebenfalls zwei Duos von Swiss Volley. Im Gegensatz zu den Frauen nehmen bei den Männern die meisten Topteams an der EM teil, so auch die Olympiasieger Anders Mol und Christian Sörum. Die beiden Norweger könnten sich in Wien die vierte EM-Goldmedaille in Folge sichern.
Gerson/Heidrich könnten, wenn sie ihre erste Partie gegen die Einheimischen Robin Seidl/Philipp Waller gewinnen, bereits im zweiten Spiel der Vorrunde auf Mol/Sörum treffen. Eine schwierige Gruppe erwischten auch Breer/Krattiger, die es zum Auftakt mit den Olympia-Vierten Martins Plavins/Edgars Tocs aus Lettland zu tun bekommen.
Wer die zwei Spiele in der Vorrunde gewinnt, steht direkt in den Achtelfinals. Mit nur einem Sieg müssen die Teams den Umweg über die Sechzehntelfinals nehmen. Zwei Niederlagen bedeuten das frühestmögliche Out.