97 Spiele, die je bis zu 3 Stunden dauern können: Dieses Mammutprogramm wollen die Organisatoren der Curling-WM der Frauen in der vermeintlich sicheren «Bubble»-Eisarena von Calgary ab Freitag während 10 Wettkampftagen durchpauken. Weil das Feld um eine Nation auf 14 Teilnehmer aufgestockt wurde, muss der Champion in dieser Zeitspanne maximal 16 Partien auf höchstem Niveau bestreiten.
Für alle Teams wird das übergeordnete Ziel sein, ihren Ländern einen Startplatz bei Olympia 2022 in Peking zu sichern. Wegen des pandemiebedingten Ausfalls der Saison 2020 zählt nur dieses WM-Turnier als Olympia-Qualifikation. Wer den Sprung in die K.o.-Phase schafft, kann fix für die Winterspiele planen. Die restlichen 3 oder 4 Quotenplätze werden an einem gesonderten Turnier vergeben.
Bisherige Schweizer Weltmeisterinnen
Jahr | Austragungsort | Team/Skip |
---|---|---|
2019 | Silkeborg (Dänemark) | Aarau (Silvana Tirinzoni) |
2016 | Swift Current (Kanada) | Flims (Binia Feltscher) |
2015 | Sapporo (Japan) | Baden Regio (Alina Pätz) |
2014 | Saint John (Kanada) | Flims (Binia Feltscher) |
2012 | Lethbridge (Kanada) | Davos (Mirjam Ott) |
1983 | Moose Jaw (Kanada) | Bern-Egghölzli (Erika Müller) |
1979 | Perth (Schottland) | Basel Albeina (Gaby Casanova) |
Folglich gilt für Silvana Tirinzoni und Co., die Siegerinnen von 2019: Sind sie nach der Round Robin noch im Turnier, haben sie die Pflicht erfüllt und können sich der Kür zuwenden. Noch nie hätte ein Curlingteam seinen WM-Titel nach so langer Zeit verteidigt.
Ersatzort für Schaffhausen
Eigentlich hätten die Curlerinnen des CC Aarau zu einer Heim-WM kommen sollen. Das Turnier war ursprünglich in Schaffhausen geplant. Doch im Februar 2021 mussten die Weltmeisterschaften auf Schweizer Boden aufgrund der Corona-Situation gestrichen werden. Calgary sprang in die Bresche.
Corona von der «Bubble» in der Provinz Alberta fernzuhalten wird eine Herausforderung werden. Bereits wurden im deutschen Team zwei Personen positiv getestet. Die betroffenen Spielerinnen und die übrigen Teammitglieder wurden nach den Tests bei der Ankunft in Calgary abgeschottet.
Am Freitag erhielt das deutsche Team die Freigabe und eine Sondererlaubnis, mit nur 3 statt 4 Spielerinnen ins Turnier zu starten. Die beiden positiv getesteten Athletinnen bleiben derweil vorderhand in Isolation.