46 Prozent aller Schweizer Tore an der Handball-WM in Ägypten führten über die Hände von Andy Schmid. Allein diese Zahl unterstreicht die Wichtigkeit des 37-jährigen Routiniers für die Nati.
Von einer «One-Man-Show» will Schmid selber aber nichts wissen. «Unsere Abwehrspieler hätten die Auszeichnung als bester Spieler der Partie jeweils genauso verdient wie ich», so der demütige Nati-Captain.
Verantwortung ist Chefsache
Seine Position als Rückraumspieler in der Mitte bringe mit sich, dass man in den entscheidenden Szenen im Fokus stehe, führt Schmid aus. Die grosse Verantwortung, die dabei auf seinen Schultern lastet, macht dem Söldner der Rhein-Neckar Löwen nichts aus. Im Gegenteil: «Ich bin ein Kontrollfreak, auch im echten Leben. Ich habe die Verantwortung gerne in meinen eigenen Händen. So weiss ich, wem ich anschliessend die Schuld geben kann», erklärt Schmid.
Ans Aufhören denkt Schmid auch in seinem fortgeschrittenen Profisport-Alter noch nicht. Solange der Körper mitmacht, will er weiterspielen, auch in der Nati.
Lust auf mehr ist gross
Mittlerweile kann sich der 37-Jährige sogar vorstellen, seine Karriere über das Jahr 2022 hinaus noch fortzusetzen: «Ich will nicht zu weit nach vorne schauen. Vor einiger Zeit habe ich noch gesagt, 2022 sei Schluss und nun habe ich grosse Lust, noch eine EM, WM und nochmals eine EM zu spielen», sagt Schmid.
Bis wann der Routinier weiter auf Tore- und Vorlagenjagd geht, sei auch davon abhängig, wie lange er sein internationales Top-Niveau halten könne, stellt Schmid klar. «Es ist mein Anspruch an mich selber, gut zu sein. Ich werde mich nicht durch die Hallen schleppen. Nach 14 oder 15 Jahren Profi-Sport will ich auch als Profi von meiner aktiven Karriere zurücktreten und nicht zum Schluss noch Feierabend-Handball spielen.»