Am 24. März wurde Giulia Steingruber 26 Jahre alt, doch so richtig zum Feiern war der Ostschweizerin nicht zumute. Tokio 2020, das für die Kunstturnerin ein weiterer Karrierehöhepunkt gewesen wäre, wurde an jenem Dienstag offiziell verschoben.
Man fragt sich, ob das der Körper noch einmal 16 Monate aushält.
Die Olympischen Spiele finden nun im Sommer 2021 statt, doch ob Steingruber dann dabei sein wird, steht noch in den Sternen. «Ich möchte mich jetzt noch nicht festlegen. Es ist zu früh für einen Entscheid, aber man fragt sich schon, ob das der Körper noch einmal 16 Monate aushält», sagt die Bronze-Gewinnerin von Rio 2016 mit Blick auf die mentalen und körperlichen Strapazen im Kunstturnen.
Die Argumente für eine Fortsetzung ihrer Laufbahn liegen auf der Hand: Neben Olympia steht 2021 im Kunstturnen auch die Heim-EM in Basel auf dem Programm. Steingruber ist sich aber bewusst, dass sie mit dann 27 Jahren bereits zu den älteren Athletinnen ihrer Sportart gehört und macht sich daher auch Gedanken über ihre Zeit nach der Aktivkarriere: «Ich bin sehr interessiert daran mich im medizinischen Bereich oder in der Psychologie zu betätigen.»
Fitnesstraining mit der Familie
Die erfolgreichste Schweizer Turnerin der Geschichte beschäftigt sich in Zeiten der Corona-Quarantäne nicht nur mit Zukunftsfragen, sondern auch mit vielfältigen Fitness-Aktivitäten. Neben dem täglichen Kraftprogramm ihrer Trainer betätigt sich Steingruber auch beim Biken mit ihrem Vater oder beim Bauch-Workout mit ihrer Mutter.
Nur beim Joggen muss auch die Schweizer Sportlerin des Jahres 2013 ihren inneren Schweinehund überwinden und meint schmunzelnd: «Ich probiere in einer halben Stunde fünf Kilometer zu absolvieren. Mehr liegt nicht drin. Da müsste ich wohl noch mehr trainieren.»
Weiter äusserte sich Steingruber im Gespräch zu folgenden Punkten:
- Welche Gefühle sie empfindet, wenn sie alte Videos von sich anschaut.
- Was sie mit Dario Cologna verbindet.
- Welches ihre Sünden und Laster sind.