Wochenlang hat sich Thomas Bach, das Oberhaupt des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), mit Blick auf eine Verlegung oder Absage der Sommerspiele 2020 zurückgehalten. Nun wendet sich der 66-jährige Deutsche mit einer persönlichen E-Mail direkt an die Athleten und Olympia-Kandidaten für Tokio.
Das ausführliche Schreiben soll am Sonntagabend in den elektronischen Postfächern eingegangen sein. Bach warb dabei für Verständnis für die weitreichende Entscheidung und schilderte den Zwiespalt, in dem das IOC und die japanischen Organisatoren stecken.
Nach der Anschrift «Liebe Sportkollegen» eröffnete der Absender wie folgt: «In dieser beispiellosen Krise sind wir alle vereint. Wie Sie sind auch wir sehr besorgt darüber, was die Covid-19-Pandemie dem Leben der Menschen antut.»
Ein paar Auszüge aus der Nachricht lauten:
Das IOC will Teil der Lösung sein.
Was wir alle teilen, ist eine enorme Unsicherheit.
Als erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler wissen Sie, dass wir niemals aufgeben sollten, auch wenn die Chance auf Erfolg sehr gering erscheint.
Unsere heutige Informationsgrundlage ist, dass eine endgültige Entscheidung über den Termin der Olympischen Spiele Tokio 2020 jetzt noch verfrüht wäre.
Ich weiss, dass diese beispiellose Situation viele Ihrer Fragen offenlässt. Ich weiss auch, dass unser rationale Ansatz möglicherweise nicht mit den Emotionen übereinstimmt, die viele von Ihnen durchleben müssen.
Ich wünsche mir, und dafür arbeiten wir alle, dass sich die Hoffnung so vieler Athleten, der nationalen und internationalen Sportverbände aller 5 Kontinente erfüllt: dass am Ende dieses dunklen Tunnels, durch den wir alle gemeinsam gehen, ohne zu wissen, wie lang er ist, die olympische Flamme ein Licht am Ende dieses Tunnels sein wird.