Es ist eine spezielle Saison, in der sich die Mountainbiker derzeit befinden. Vergangene Woche bestritten die Cross-Country-Spezialisten in Nove Mesto die einzigen beiden Weltcup-Rennen dieser Saison. Am Samstag steht mit dem WM-Rennen im österreichischen Leogang bereits der Saison-Höhepunkt auf dem Programm.
Schurter reiste mit einem 3. und einem 4. Platz aus Tschechien an die diesjährigen Titelkämpfe – für seine Verhältnisse eine bescheidene Ausbeute. Sorgen macht dies dem Bündner aber nicht. «Ich fühle mich gut, auch wenn die Resultate von Nove Mesto nicht darauf hindeuten. Ich glaube, im zweiten Rennen war ich der Stärkste», gibt sich der 34-Jährige selbstbewusst.
Schlamm- und Materialschlacht wird erwartet
Mehr Sorgen machen Schurter die Bedingungen im Salzburger Land. Der anspruchsvolle, mit vielen Höhenmetern gespickte Kurs in Leogang ist durch den Regen der letzten Tage sehr schlammig geworden. Für Samstag sind zudem weitere Regenfälle angekündigt. «Nur schon, dass man durchkommt, wird schwierig», sagte Schurter im Vorfeld des Rennens.
Schlammige Verhältnisse sind meine Lieblingsbedingungen. Aber das Material ist extrem gefordert.
Der Bündner rechnet damit, dass fast jeder Fahrer früher oder später ein Problem mit dem Material haben oder von einem Sturz gebremst wird. «Man braucht das nötige Rennglück und muss cool bleiben, wenn man ein Problem hat», so der 8-fache Weltmeister, der zuletzt 5 Mal in Folge das Regenbogentrikot gewonnen hat.
Mit Mathias Flückiger ist auch der Vize-Weltmeister am Start. Der Berner war zuletzt gesundheitlich angeschlagen und kann deshalb nur schwer einschätzen, wie es um seine Form steht. Aber auch er rechnet mit einer «richtigen Schlammschlacht».
Ein bisschen wie Radquer
Auch die Vize-Weltmeisterin bei den Frauen, Jolanda Neff, reiste nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte nach Österreich. Sie habe sich zwar gut erholt, bei ganz 100 Prozent sei sie aber noch nicht. Dafür liegen der Ostschweizerin die Bedingungen.
«Schlammige Verhältnisse sind meine Lieblingsbedingungen. Es macht alles nochmals etwas technischer und anspruchsvoller», so die 27-Jährige. Wie die Aushängeschilder bei den Schweizer Männern gibt aber auch Neff zu bedenken, dass das Velo mitspielen muss. «Das Material ist extrem gefordert.»
Zum ersten Mal bei der Elite startet Sina Frei. Im vergangenen Jahr hatte die Zürcherin noch bei der U23 dominiert, wurde Welt- und Europameisterin. In Tschechien war sie als Vierte und Achte zweimal beste Schweizerin. Ihr dürften die Verhältnisse entgegen kommen, nicht umsonst ist Frei mehrfache Schweizer Meisterin im Radquer.