- Stefan Küng verpasst im WM-Zeitfahren in Flandern die angestrebte Medaille und fährt auf Platz 5.
- Der zweite Schweizer Stefan Bissegger belegt Platz 7. Beiden fehlt mehr als eine Minute auf die Goldmedaille.
- Im Kampf um den Titel liefern sich Wout van Aert und Filippo Ganna ein Kopf-an-Kopf-Rennen – mit dem besseren Ende für Titelverteidiger Ganna.
Stefan Küng hat seinem Palmarès im WM-Zeitfahren im belgischen Flandern keine weitere Medaille hinzufügen können. Der 27-jährige Thurgauer musste sich nach 43,3 topfebenen Kilometern mit Ziel in Brügge mit dem 5. Platz begnügen. Gemessen an Küngs Ambitionen und seinen bisherigen Leistungen in dieser Saison – vor 10 Tagen wurde er Europameister – kommt diese Platzierung einer Enttäuschung gleich.
Anders als beim Olympia-Zeitfahren in Tokio, als Küng die Bronzemedaille um läppische 4 Zehntel verpasst hatte, war der Rückstand auf das Podest diesmal grösser. Zu Rang 3 fehlten Küng am Ende mehr als 20 Sekunden, zu Gold mehr als eine Minute.
Im Mittelteil zurückgefallen
Küng hatte das Rennen mit Start am Strand von Knokke-Heist als drittletzter Fahrer in Angriff genommen. Bei der 1. Zwischenzeit nach gut 13 Kilometern belegte der Bronzegewinner von 2020 hinter Filippo Ganna und Wout van Aert Zwischenrang 3. Auf den folgenden 20 Kilometern bis zur nächsten Zeitmessung büsste der Schweizer dann aber fast eine halbe Minute ein und fiel auf Zwischenrang 5 zurück.
Diese Hypothek konnte Küng in der Folge nicht mehr wettmachen. An die Zeiten von Remco Evenepoel (BEL) und Kasper Asgreen (DEN) kam Küng nicht mehr heran. Und weil die nach ihm gestarteten Mitfavoriten Ganna und Van Aert eine Klasse für sich waren, musste sich Küng am Ende mit Platz 5 begnügen.
Sein Landsmann und Namensvetter Stefan Bissegger, der das Rennen früher in Angriff genommen hatte, fuhr auf Schlussrang 7. Der 23-Jährige hatte zwischenzeitlich die klare Bestzeit aufgestellt, welche aber vom späteren Bronzegewinner Remco Evenepoel deutlich unterboten wurde. Für Bissegger war es das erste WM-Rennen bei der Elite.
Ganna verteidigt Titel
In Abwesenheit des Olympiasiegers Primoz Roglic und den beiden weiteren Medaillengewinnern von Tokio, Tom Dumoulin und Rohan Dennis, verkam der Kampf um den WM-Titel zu einem Duell zwischen Ganna und Van Aert.
Bei der zweiten Zwischenzeit lagen der Italiener und der Belgier praktisch gleichauf. Weil Ganna auf den letzten 10 Kilometern aber noch einmal zulegen konnte, reichte es dem Italiener letztlich mit 5 Sekunden Vorsprung zur Titelverteidigung.