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Schwingen König Glarner: Aus dem Schatten getreten

Dass ein Berner in Estavayer Schwingerkönig wird, ist keine Überraschung. Dass er Matthias heisst auch nicht. Dass sein Nachname Glarner lautet, schon ein bisschen mehr.

Wenn es vor dem Eidgenössischen um die Topfavoriten ging, gehörten Berner Schwinger allerorts zu den ganz heissen Anwärtern. Sicher zählte auch der neue Schwingerkönig Matthias Glarner zumindest zum erweiterten Favoritenkreis. Vor ihm wurden aber meistens andere BKSV-Athleten genannt. Matthias Sempach wurde trotz einer nicht überragenden Saison die Wiederholung seines Triumphes von 2013 zugetraut. Auch Christian Stucki wurde hoch gehandelt.

Matthias Glarner mit dem eidgenössischen Kranz.
Legende: Der «König der Bösen» Matthias Glarner. Keystone

Seit Jahren an der Spitze

Mit seinem Schlussgang-Erfolg gegen Armon Orlik ist Glarner nun definitiv aus dem grossen Schatten seiner prominenten Verbandskollegen getreten. Und diesen Erfolg hat er sich mehr als verdient. Schon seit Jahren schwingt der 30-Jährige ganz vorne an der Spitze mit. 13 Kranzfestsiege, darunter 3 an Teilverbandsfesten, und 108 Kränze, davon 3 Eidgenössische, hatte er vor Estavayer auf seinem Konto.

Beim bedeutendsten Schwingfest passte nun auch auf allerhöchster Stufe alles zusammen. Noch bei Halbzeit am Samstagabend war Glarner einer von jenen 25 Schwingern, die nur durch 0,5 Punkte getrennt an der Spitze lagen. Die Aufmerksamkeit galt zu jenem Zeitpunkt aber eher den ebenfalls in der Topgruppe klassierten Orlik, Sempach und Stucki.

Hartes Programm auf dem Weg in den Schlussgang

Dabei hatte Glarner einen äusserst starken 1. Tag gezeigt. Ein Gestellter gegen den aufstrebenden 18-jährigen Samuel Giger sowie 3 Mal die Maximalnote gegen Unspunnensieger Daniel Bösch, gegen Christian Odermatt und Ralf Schelbert standen zu Buche. Damit wies er ein schwierigeres Notenblatt auf als einige seiner Konkurrenten.

Diesen Schwung nahm Glarner dann auch in den 2. Tag mit. Siege gegen die mit Eidgenössischen Kränzen ausgezeichneten Erich Fankhauser und Mario Thürig sowie gegen Adrian Steinauer bescherten ihm schliesslich die hochverdiente Schlussgang-Teilnahme.

Die verdiente Krönung

Dort wartete mit Orlik derjenige Schwinger, der das Fest neben Glarner am meisten geprägt hatte und ebenfalls ein schwieriges Notenblatt vorweisen konnte. Nicht zuletzt deshalb war es der logische Schlussgang der 2 besten Schwinger des Wochenendes. Und er endete mit einem verdienten Sieger, einem würdigen König.

Sendebezug: Laufende Berichterstattung ESAF 2016

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