Wenn der im luzernischen Neuenkirch lebende Ostschweizer zu einem Rennen antritt, kämpft er mit fast schon angrenzender Wahrscheinlichkeit um den Sieg. Auf diese Weise vergrösserte Hug seine Medaillensammlung in den vergangenen Monaten erneut.
Ein Jahr nach seinem Fünffach-Triumph an der WM regnete es für das neue Aushängeschild des Schweizer Behindertensports an den kontinentalen Titelkämpfen im walisischen Swansea einmal mehr goldene Auszeichnungen.
Gold um den Hals, Silber auf dem Kopf
Sowohl über 800 m als auch über 1500 und 5000 m fuhr Hug als Europameister über die Ziellinie. Einzig über 400 m musste sich der Langstrecken-Spezialist, der insgesamt schon 15 Goldmedaillen an internationalen Titelkämpfen gesammelt hat, zwei Konkurrenten geschlagen geben. Der auf den Rollstuhl angewiesene Hug, dessen Markenzeichen ein silberner Helm ist, bewies seine Klasse zudem bei zahlreichen internationalen Marathons: Der Ausnahmeathlet gewann unter anderem die Rennen in Paris, London und Oita (Jap).
Im Alter von zehn Jahren bestritt der 1986 mit einem offenen Rücken (Spina bifida) geborene Hug sein erstes Rennen im Rollstuhl – und gewann dieses. Seither widmet der im thurgauischen Pfyn auf einem Bauernhof mit drei älteren Brüdern aufgewachsene Athlet sein Leben dem Sport - und kann mittlerweile als Profi davon leben.
Die Ziele gehen nicht aus
Hug ist aber nicht nur erfolgreich, sondern gilt wegen seiner besonnenen Art auch als Vorbild für den Rollstuhlsport. Mit Sätzen wie «Ich will als Sportler respektiert und nicht als Behinderter bewundert werden» oder «Ich mache Sport, obwohl ich im Rollstuhl bin, und nicht, weil ich im Rollstuhl bin» geniesst er weitherum Respekt.
Trotz der zahlreichen Erfolge gehen Hug die Ziele nicht aus. Noch fehlt ihm eine Goldmedaille an den Paralympics. Und auch den Weltrekord in seiner Paradedisziplin Marathon peilt der Ostschweizer noch an – über die anderen Langstrecken-Distanzen (800 bis 10’000 m) hält Hug die Bestmarken bereits.
Sendebezug: SRF 1, Sports Awards, 14.12.14 20:05 Uhr