Nach 4 Jahren Pause machte der Abfahrts-Zirkus der Männer wieder einmal Halt in Val d'Isère. Und das Comeback hatte es mächtig in sich. Die Fahrer boten ein Rennen, gespickt mit Überraschungen, Wendungen und Rückschlägen. Doch von vorne:
- Mauro Caviezel, frisch gebackener Super-G-Sieger, ging als 1. auf die Strecke und riss im oberen Teil gleich einmal eine Torstange mit. Ins Ziel kam er dennoch.
Dass seine Zeit an diesem Sonntag nicht die schnellste sein würde (vielleicht auch, weil die Torstange ihn gebremst hatte), zeigte Aleksander Aamodt Kilde, der Caviezel satte 73 Hundertstel abnahm. Weil die Favoriten rund um Beat Feuz und Vincent Kriechmayr keine Glanzfahrten zeigten, schien der Norweger bereits als der sichere Sieger. Doch es folgte die 1. Beinahe-Wendung.
- Niels Hintermann fuhr im oberen Abschnitt bärenstark und holte über eine halbe Sekunde Vorsprung heraus. Auf dem Weg zur neuen Bestzeit verlor er jedoch die Balance und stürzte. Glücklicherweise blieb er unverletzt.
Der Schweizer Frust hielt allerdings nicht lange. Denn kurz nach Hintermann ging Urs Kryenbühl mit der Startnummer 14 ins Rennen:
- Der Schwyzer drehte vor allem im unteren Streckenteil auf und übernahm mit 9 Hundertstel Vorsprung die Führung.
Kryenbühls 1. Weltcup-Sieg schien zum Greifen nah. Doch erneut hatte einer, der noch oben stand, eine andere Idee. Diesmal ein Österreicher:
- Otmar Striedinger startete als 26., fuhr insbesondere im Mittelabschnitt sensationell und stellte im Ziel die neue Bestzeit auf.
Wars das?
Nun schien die Zeit der Überraschungen und Wendungen endgültig vorbei, denn die vermeintlichen Podestfahrer durften bereits für die Fotografen posieren. Zu diesem Zeitpunkt stand ein gewisser Martin Cater aber noch im Startgelände. Und der Slowene sollte dem Rennen die letzte und entscheidende Wendung geben:
- Mit der Startnummer 41 raste der 27-Jährige allen davon, sicherte sich seinen 1. Weltcup-Sieg und verwies Striedinger und Kryenbühl auf die Plätze 2 und 3.
Überraschungen, eine Premiere, spektakuläre Wendungen und Stürze. Die 1. Männer-Abfahrt des Winters hatte es in sich. Was bleibt, ist ein Rennen, das Skifans nicht so schnell vergessen werden und Lust macht auf die 8 Abfahrten, die in dieser Weltcup-Saison noch anstehen.